Zweite Rückrunden-Niederlage gegen den Tabellenzweiten Leverkusen
Gegen den noch amtierenden deutschen Meister und derzeitigen Tabellenzweiten Leverkusen kassierte der FCA seine erste Auswärtsniederlage in diesem Jahr. In einem eher unspektulären Spiel hieß es am Ende 2:0 für das Team von Xavier Alonso.
Von Udo Legner
Im Vorfeld des viertletzten Spieltags hatte es einigen Wirbel gegeben: Should I Go or Should I Stay? Während es um den FCA-Trainer Jess Thorup und sein Team nach dem torlosen Unentschieden gegen den Tabellendritten Frankfurt auch vor der Auswärtspartie beim Tabellenzweiten ruhig geblieben war, stand Erfolgstrainer Xaver Alonso in Leverkusen im Zentrum des Interesses. Die Journalisten bombardierten ihn mit der immergleichen Frage und wollten wissen, ob er dem Verein auch in der kommenden Saison erhalten bleiben würde.
Der Erfolgstrainer hielt sich bedeckt, nicht zuletzt weil sein potentieller Wechsel zu Real Madrid nach wie vor noch in den Sternen steht – wobei die Niederlage der Madrilenen im Pokalfinale gegen den Konkurrenten Barcelona am Samstagabend seine Rückkehr nach Spanien eher begünstigen dürfte.
Während Leverkusen erstmal seit dem 26. Spieltag wieder mit einer Viererkette antrat, setzte FCA-Trainer Jess Thorup mit Ausnahme von Kömür – für ihn startete Rexhbecaj im offensiven Mittelfeld – auf die Aufstellung, die sich beim letzten Heimspiel bewährt hatte.
Schneller Dämpfer für forsch auftretende Augsburger
Der FCA startete mit viel Selbstbewusstsein in die Partie gegen die Werkself, stand relativ hoch und spielte – mit dem Rückenwind aus den vergangenen Partien – beherzt nach vorne. Diese Marschroute wurde bereits in der 13. Minute bestraft. Ein Konter der Werkself über Wirtz und Stella landete bei Patrik Schick, dessen Schuss aus 18 Metern noch leicht abgefälscht (Unglücksrabe Chrislain Matsima) wurde und über Finn Dahmen hinweg zur 1:0 Führung für Leverkusen im Augsburger Tor landete. Der frühe Rückstand hatte offensichtlich wenig Auswirkungen auf den Augsburger Matchplan, denn der FCA stand auch nach diesem Gegentreffer recht offen, als ginge es darum – koste es, was es wolle, – auf Europakurs zu bleiben. So boten sich der Werkself weiterhin Räume für schnelle Konter, die sie allerdings nicht zu nutzen verstanden. In der 25. Minute die vermeintliche 2:0 Führung, die Tesla nach einer Wirtz-Flanke per Kopf erzielte. Aufatmen bei den FCA-Fans, als dieser Treffer vom VAR wegen Abseitsstellung zurückgenommen wurde! Mehr und mehr dominierte Leverkusen das Spielgeschehen und erhöhte durch Emiliano Buendias Schlenzer von der Strafraumkante kurz vor dem Halbzeitpfiff (45.+1) auf 2:0.
Fazit zur Halbzeit: Ein leistungsgerechtes Ergebnis, da der FCA sich bei seinen wenigen Angriffen meist selbst im Wege stand.
Foto: Udo Legner
Auch in der zweiten Halbzeit geizten beide Mannschaften mit spektakulären Spielzügen und hochkarätigen Torchancen. Ein Schlenzer von Florian Wirtz (49.), der von FCA-Keeper Finn Dahmen pariert wurde, der von Jess Thorup vorgenommene Dreifachwechsel (55.) – die eher unauffälligen FCA-Spieler Rexhbecaj (am zweiten Gegentreffer nicht ganz schuldlos!), Wolf und Giannoulis machten Platz für Komür, Gumny und Koudoussou – und zwei, drei Augsburger Halbchancen (59.,62., 63.) – viel mehr gab es vom zweiten Durchgang nicht zu berichten. Vollständigkeit halber seien noch die beiden letzten Hingucker erwähnt: Tietz vergab (75.) die Chance zum Anschlusstreffer, als er einen Kopfball aus zehn Metern nicht richtig zu platzieren wusste und wenig später (79.) sorgte der eingewechselte Hofmann für ein letztes Lebenszeichen bei den Leverkusenern, als sein Schuss aus zweiter Reihe knapp das Tor verfehlte. Souverän brachte die Werkself die Führung über die Zeit, zumal der FCA auch in der Schlussphase keine Mittel fand, um die zweite Rückrunden-Niederlage zu verhindern.
Think positive! Solange es nur gegen die beiden Tabellenersten FC Bayern und Bayer Leverkusen Niederlagen hagelt, gibt es am Auftritt des FCA nicht allzu viel zu mäkeln, auch wenn die Leistung gegen die Werkself die gestiegenen Erwartungen nicht zu erfüllen vermochte. In den ausstehenden drei Partien wird sich sich zeigen, wohin die Reise des FCA geht. Alles andere als ein Heimsieg am nächsten Spieltag gegen die Kieler Störche (Samstag, 15.30 Uhr) wäre eine Enttäuschung, auch wenn diese zuletzt zu einigen Höhenflügen ansetzten!
FCA Startelf: Dahmen – Matsima, Gouweleeuw, Zesiger – Wolf, Jakić, Onyeka, Giannoulis – Rexhbecaj, Claude-Maurice – Essende