Heidenei! Heimsieg gegen Heidenheim in allerletzter Sekunde
Durch ein Tor von Keven Schlotterbeck in den letzten Sekunden der Nachspielzeit kam der FCA zu einem 2:1 Sieg gegen den Conference-League-Teilnehmer 1. FC Heidenheim und damit zum dritten Dreier in Folge.
Von Udo Legner
FCA-Trainer Jess Thorup nahm gegenüber dem letzten Spiel (2:0-Sieg in Bremen) drei Änderungen in der Startelf vor: Frank Onyeka und Marius Wolf liefen für Kristijan Jakić (Muskelverhärtung) und Henri Koudossou (muskuläre Probleme) auf und der 18jährige Jungspund Noakhai Banks (für den gelbgesperrten Cedric Zesiger) kam zu seinem Startelf-Debüt.
Vor Beginn des kleinen Schwabenderbys wurde Co-Trainer Jacob Friis verabschiedet, den es als finnischen Nationaltrainer in den hohen Norden zieht. Zudem wurde mit einem „Nie wieder ist jetzt!“ Banner der Befreiung des KZ in Auschwitz vor 80 Jahren (am 27. Januar 1945) gedacht.
Eine Partie ohne Hingucker
Das Spiel in der erneut ausverkauften WWK-Arena nahm nur langsam Fahrt auf. Gegen die gut gestaffelte Abwehr des Tabellensechzehnten tat sich die Thorup-Truppe schwer, auch wenn sie mit fast 70 % Ballbesitz das Spielgeschehen dominierte. Abgesehen von einer Halbchance durch Claude-Maurice (8.) im Anschluss an eine Unachtsamkeit der Heidenheimer Defensive waren hochkarätige Torraumszenen Mangelware. Auf der Gegenseite dauerte es gar bis zur 22. Minute bis zum ersten Torabschluss durch Schöppner, dessen harmloser Schuss aus halblinker Position bezeichnenderweise zur sicheren Beute des FCA-Keepers Finn Dahmen wurde.
So dröppelte die Partie weiter dahin – ohne richtige Hingucker hüben wie drüben, da sich die Gastmannschaft von der Ostalb auf Torsicherung beschränkte und der FCA gegen die Sechser-Kette der Gäste keine Mittel fand. Als sich die Zuschauer schon mit dem torlosen Spielstand zur Halbzeit abgefunden hatten, kam der FCA doch noch zum Führungstreffer, der – symptomatisch für das Spielgeschehen – dem Kuddelmuddel vor dem Heidenheimer Tor nach einer von Arne Maier getretenen Ecke (45.+1) geschuldet war. Irgendwie landete der Ball bei Chrislain Matsima, der mit seinem ersten Bundesliga-Treffer zum 1:0 Halbzeitstand einschoss.
Fazit zur Halbzeit: Die Führung für den FCA war nicht unverdient, auch wenn sie glücklich und in letzter Minute zustande kam.
Die ersten nennenswerten Torchancen nach Wiederanpfiff hatte der FCA. Einen Schuss von Claude-Maurice konnte Heidenheim-Keeper Müller (49.) parieren und eine gefährliche Torraumszene wurde von Kapitän Meinka geklärt (52.), der Giannoulis Torschuss blockierte. Nach einer Stunde kamen die Heidenheimer immer besser ins Spiel und in der 71. Minute gelang den Gästen im Anschluss an einen Freistoß gar der Ausgleich. Der Distanzschuss von Busch wurde von Heidenheims Kapitän Mainka unhaltbar für FCA-Schlussmann Finn Dahmen abgefälscht. Bis zum Ende der Partie sah es so aus, als könnte der Trainer Frank Schmidt mit seinem FC Heidenheim seinen Unkaputtbar-Status wahren. In der ersten Minute der Nachspielzeit sogar fast noch die Führung für Heidenheim, als eine abgefälschte Flanke nach mysteriöser Flugbahn am zweiten Innenpfosten landete und von dort wieder aus dem Tor sprang. Gleich im Gegenzug dann der nicht mehr erhoffte Siegtreffer für den FCA (90.+2).
Happy End durch die Joker Kömür und Schlotterbeck
In der allerletzten Minute gelang dem eingewechselten Keven Schlotterbeck mit einem wuchtigen Kopfball nach einer Ecke des ebenfalls eingewechselten Jokers Mert Kömür der vielumjubelte Sieg, der die 3000 Fans im Gästeblock jäh zum Verstummen brachte.
Nach diesem dritten Dreier in Folge kletterte der FCA auf den 12. Tabellenplatz und vergrößerte den Abstand auf den Relegationsplatz auf 11 Punkte. Im nächsten Auswärtsspiel gegen St. Pauli (Samstag, 15.30 Uhr) bietet sich der Thorup-Truppe DIE Chance, Anschluss an die obere Tabellenhälfte zu finden.
FC Augsburg: Dahmen – Matsima, Gouweleeuw, Banks (70. Schlotterbeck) – Wolf (61. Gumny), Maier (61. Kömür), Rexhbecaj, Onyeka, Giannoulis – Claude-Maurice (77. Jensen), Essende (77. Tietz)