Harry Kane : FCA 3:0
Eine Stunde lang sah es ganz so aus, als könnte der FCA das Bayernderby in der mit 75.000 restlos ausverkauften Allianz-Arena mit Glück und Geschick und mit weißer Weste überstehen. Doch dann war es Harry Kane, der mit seinem siebten Bundesliga-Hattrick alle Träume von einem Punktgewinn beim Tabellenführer platzen ließ.
Von Udo Legner
FCA-Coach Jess Thorup hatte seine Stammformation auf lediglich einer Position geändert: für den verletzten Kristijan Jakic (Knieprellung) lief der zuletzt gelb gesperrte Elvis Rexhbeca auf. Der Tabellenführer dominierte von Beginn an, tat sich aber schwer, sich gegen die gut gestaffelte FCA-Defensive Torchancen zu erspielen. So richtig gefährlich für den FCA wurde es erstmals, als Musiala den Ball vor dem Strafraum für Goretzka abtropfen ließ, dessen Schuss (13.) jedoch links am FCA-Tor vorbeistrich. In der 24. Minute verhinderte FCA-Keeper Labrović den Rückstand, indem er einen Schlenzer von Coman parierte. Kurz darauf die erste nennenswerte Offensivaktion des FCAs, doch Manuel Neuer hatte wenig Mühe den Kopfball von Claude-Maurice zu parieren. Noch zweimal vereitelte der FCA-Schlussmann vor dem Halbzeitpfiff den Münchner Führungstreffer durch den stark aufspielenden Musiala (29. und 34.). Ein richtiger Hingucker auf Seiten des FCA? Fehlanzeige! Lediglich die Verletzung des Griechen Giannoulis ist hier anzuführen, der ganz ohne Fremdeinwirkung zu Boden ging (38.) und nach kurzer Behandlung durch Pedersen ersetzt wurde – eine Auswechslung, die sich noch als folgenreich erweisen sollte.
Fazit zur Halbzeit: Trotz 13:2 Torschüsse und 80:20 Prozent Ballbesitz für den Tabellenführer Bayern München konnte der FCA dank kompakten Gegenpressings und der Glanzparaden seines Torhüters Nediljko Labrović das torlose Unentschieden in die Halbzeitpause retten.
Powerplay der Bayern
In der zweiten Halbzeit forcierte der FC Bayern München seine Angriffsbemühungen und schnürte den FCA tief in der eigenen Hälfte ein. Das Powerplay der Bayern zeigte Wirkung – erst hatten Olise (51.) und Guerreiro (58.) den Führungstreffer auf dem Fuß und dann war es der eingewechselte Pedersen, der ihn durch ein unglückliches Handspiel beim Abwehrversuch einer Flanke heraufbeschwor. Nach Ansicht der Videobilder entschied der Unparteiische Daniel Schlager auf Elfmeter und so schlug einmal mehr die Stunde von Harry Kane, der seinen 24. Elfmeter in Serie spektakulär ins rechte Kreuzeck einschoss (63.). Der Führungstreffer führte dazu, dass die Bayern einen Gang zurückschalteten.
FCA ohne jede Torchance
Der FCA konnte hieraus jedoch keinen Profit schlagen und kam trotz der vorgenommenen Einwechslungen – Essende (69. für Tietz), Kömur und Vargas (78. für Maier und Claude-Maurice) – zu keiner einzigen Torchance. In der Nachspielzeit wurde die Niederlage des FCA endgültig besiegelt. Nach einem Foul von Kevin Schlotterbeck an Kane gab es erneut Strafstoß und der Gefoulte versetzte Keeper Labrović erneut und verwandelte sicher zur 2:0 Führung (90.+2) für den FC Bayern München. Zum krönenden Abschluss gelang Harry Kane auch noch das 3:0 (90.+5) in der letzten Minute der Nachspielzeit. Nach spektakulärer Ballannahme und nicht weniger spektakulärem Kopfball ließ er dem FCA-Keeper keine Chance. So kam es am Ende trotz des aufopferungsvollem Auftritts und einer starken Leistung der FCA-Defensive doch noch zu einer klaren Auswärtsniederlage, wodurch der FCA auf den 14. Tabellenplatz zurückfiel. Im nächsten Heimspiel gegen das Schlusslicht Bochum (Samstag, 15.30 Uhr) muss unbedingt ein Sieg her!
FC Augsburg: Labrovic – Matsima, Gouweleeuw, K. Schlotterbeck – Marius Wolf (78. Koudossou), Onyeka, A. Maier (69. Kömür), Giannoulis (38. Pedersen) – Rexhbecaj, Claude-Maurice (78. Vargas) – Tietz (69. Essende) Gelbrot: Schlotterbeck (90.+3)