Niemand bringt sich gerne um
Augsburger Aktionen zum Welt-Suizid-Präventionstag am 10. September
Allein in Deutschland sterben jährlich fast 10.000 Menschen durch Selbsttötung, alle 47 Minuten nimmt sich ein Mensch das Leben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) geht davon aus, dass weltweit rund eine Million Menschen im Jahr durch Selbsttötung sterben, weit mehr als durch Infektionskrankheiten oder durch Krieg. Damit ist Suizid auch eines der größten Gesundheitsprobleme. 2003 hat die WHO den 10. September erstmals als Welt-Suizid-Präventionstag ausgerufen. Auch in Augsburg werden heuer dazu Aktivitäten stattfinden, die Federführung hat die Selbsthilfegruppe „AGUS – Angehörige um Suizid“. Die Schirmherrschaft hat der Bezirk Schwaben übernommen.
Mit Infoständen am Annahof in der Augsburger Fußgängerzone wird das Thema am Freitag, 10. September, von 11 bis 15 Uhr, aus der Verschwiegenheit geholt. Um 16 Uhr wird mit einem ökumenischen Gottesdienst in der evangelischen Ulrichskirche allen durch Suizid verstorbenen Menschen gedacht. Mitveranstalter neben dem Verein AGUS und dem Bezirk Schwaben sind der Annapunkt mit Seelsorger Frank Witzel und das Polizeipräsidium Schwaben Nord, das mit einem Präventionsmobil vertreten sein wird. Darüber hinaus informiert das Bezirkskrankenhaus Augsburg, Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik an einem Stand.
Neben der Prävention sollen auch die Menschen, die einen Nahestehenden durch Suizid verloren haben, an diesem Tag Ansprechpartner finden. „Suizid ist eine Todesart, die für die Hinterbliebenen besondere Erschwernisse in der Trauer mit sich bringt“, betont Ursula Mai von AGUS Augsburg. Neben depressiven Stimmungen, Schuldgefühlen, Wut und Hilflosigkeit müssten die Hinterbliebenen oft auch unter der sozialen Ächtung des Suizids leiden. „In unserer Selbsthilfegruppe stützen wir uns gegenseitig“, so Mai.
» AGUS Augsburg: Aktion zum Welt-Suizid-Präventionstag