DAZ - Unabhängige Internetzeitung für Politik und Kultur
Donnerstag, 09.01.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Kernkraft ist keine Lösung – Augsburger Umweltschützer fordern Atomausstieg

Anlässlich des weltweiten Klima-Aktionstages, der am 6. Dezember begangen wurde, protestierten Augsburger Umweltschützer gegen eine Laufzeitverlängerung von Atommeilern und für erneuerbare Energien.

Zu der Kundgebung am Holbeinplatz hatten Greenpeace und der Arbeitskreis Klima von attac aufgerufen. Nach mehreren Redebeiträgen zu Strahlenrisiko, erneuerbaren Energien und der Möglichkeit eines Wechsels wurden Teelichter in den schwarz-gelben Lampignons angezündet. Dann machte sich ein Umzug mit Straßentheater-Einlagen der Greenpeace-Jugend in Richtung LEW-Niederlassung auf den Weg. Die Botschaft an die Unternehmenstochter von RWE lautete klar: „Es gibt kein Endlager“. Symbolisch wurde ein „Müllfass“ vor den Eingang des Kernkraft-Betreibers gerollt.

„Die Probleme, die mit der Kernkraft einhergehen, sind größer als ihr Nutzen“, erklärte Bernhard Grotz von der Greenpeace-Gruppe Augsburg. „Wachsende Müllberge, Verschleiß in alternden Anlagen, Strahlungemissionen aus Wiederaufbereitungsanlagen und mangelnde Sicherheit gegen Anschläge machen die Kernkraft zu einem Risiko. Laufzeitverlängerungen sind bei einem weiteren Ausbau der regenerativer Energietechnologien unnötig.“

„An den vereinbarten Atomausstieg halten“

Erst letztes Jahr hatte eine Kinderkrebsstudie des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) für Aufsehen gesorgt, da sie einen signifikanten Zusammenhang zwischen der Nähe eines Wohnortes zu AKWs und der Gefahr, an Krebs zu erkranken, bestätigte. Da der Bau von AKWs und die Urangewinnung mit erheblichem Material- und Energieaufwand verbunden sei, könne Atomstrom auch nicht als CO2-neutral bezeichnet werden, so die Veranstalter.

„Die Argumentation, mit Kernkraft zum Klimaschutz beizutragen, ist eine Farce“, kritisiert Bruno Marcon von attac. Großkonzernen wie RWE oder E.ON würde es nur um die Sicherung riesiger Profite gehen, die der Steuerzahler durch Subventionen finanziere. Das Haftungsrisiko müssten die Bürger und der Staat übernehmen, so Marcon weiter. Die Umweltschützer forderten die Politik auf, sich an den vereinbarten Atomausstieg zu halten. An die Passanten wurden zugleich Flyer von Ökostrom-Anbietern verteilt. „Damit kann jeder einzelne seinen Teil zur Energiewende beitragen.“

Im Internet:

BfS-Kinderkrebsstudie (334 Seiten, pdf 7,5 MB)

Greenpeace Themenseite

Atomausstieg selber machen! (Deutscher Naturschutzring e.V.)