Theater: Premiere von „Fressen Lieben Kotzen“
Kurz vor dem Beginn Fußball Frauen WM zeigt das Augsburger Stadttheater auf der Bühne bei Dierig ein nicht weniger intensives Verhältnis zur Körperlichkeit.
Essstörungen sind dramatischer als der krankhafte Körperkult vieler Spitzensportler. Die Pressemeldung des Theaters liest sich wie eine Einladung an alle, die bereits im Vorfeld der Frauen WM von dem Gedöns um den Frauenkick genervt sind:
„Junge Menschen haben gelernt, dass man alles schaffen kann, was man nur wirklich will. Also warum gelingt es nicht, so dünn, so schön, so einmalig zu sein wie kein anderer? Schlankmachtee, Gymnastik, Hungern, Kotzen, das kann doch nicht alles umsonst sein? Warum ist es so schwer den Körper zu bezwingen, der schon von ganz allein auf die Waage läuft? Wenn man alle Luft in sich ausatmet, denn es wiegt ja alles etwas, vielleicht kommt dann die rote Digitalzahl Vier? Die Vier vorne sehen, alles andere ist egal! Die Fünf verdirbt das Leben, gibt ihnen das Gefühl: “Du hast es nicht verdient.” Das jtt, der Jugendtheaterclub des Theaters Augsburg, zeigt in seiner neuesten Produktion eindringlich einen ganz normalen Tagesablauf im Leben einer essgestörten Person. Nach jeder Vorstellung stehen Mitarbeiterinnen der Beratungsstelle “Schneewittchen”, der SOS-Familienund Jugendhilfe in Augsburg, für ein Nachgespräch zur Verfügung.“
Die Premiere von Cornelia Gellrichs „Fressen Lieben Kotzen“ findet am Donnerstag 23. Juni um 19 Uhr auf dem Dierig-Gelände statt. Es handelt sich um eine Produktion des jtt (junges theater team). Weitere Termine: 24., 25., 26. und 27. Juni 2011.