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Dienstag, 26.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Der Elias-Holl-Platz bleibt Augsburger

Die Neugestaltung des Elias-Holl-Platzes im kommenden Jahr wird mit gebrauchten Pflastersteinen aus Augsburg erfolgen. Dies entschied der Bauausschuss am gestrigen Donnerstag.

Der wird's: (v.l.) Klaus Kirchner (SPD), Michael Hörmann (Augsburger Allgemeine), Alexander Süßmair (Linke), Gerd Arnold (SPD), Wolfgang Kronthaler (Neue CSM), Baureferent Gerd Merkle

"Der wird's": (v.l.) Klaus Kirchner (SPD), Michael Hörmann (Augsburger Allgemeine), Alexander Süßmair (Linke), Gerd Arnold (SPD), Wolfgang Kronthaler (Neue CSM) und Baureferent Gerd Merkle beim Ortstermin


Eine Musterfläche mit sechs Varianten war Ziel eines Außentermins, zu dem sich gestern die Stadträte des Bauausschusses hinter dem Rathaus am späteren Einbauort Elias-Holl-Platz trafen. Verlegt waren Granit-Pflastersteine aus dem Bayerischen Wald (im Bild vorne), aus China (Bereich in der Mitte) und gebrauchte geschnittene Steine aus Beständen der Stadt (im Bild direkt vor dem Baureferenten), jeweils dunkel (links) und hell verfugt.

Die Entscheidung der Stadträte fiel eindeutig aus. Weil Kinderarbeit im Steinbruch unter allen Umständen ausgeschlossen werden sollte, fiel der chinesische Granit durch – trotz eines Preisvorteils von rund 70.000 Euro. Der gesägte und gestockte Bayerwaldgranit war Baureferent Gerd Merkle zu steril und zu nahe am Erscheinungsbild von Betonpflaster. Das Rennen machte der Granit aus Augsburg in der helleren Fugenvariante, der das lebhafteste Bild bot.

Altstadtgerechtes Erscheinungsbild

Jeder der gebrauchten Steine wird vor der Verlegung aufwändig bearbeitet: Die gerundete Kappe wird abgesägt, die glatte Fläche anschließend durch so genanntes Stocken mit einem Metallhammer aufgeraut. Preislich liegt das Augsburger “Recycling-Material” damit gleichauf mit dem Bayerwaldgranit. Durch die leicht gewellten Seitenflächen der Steine entsteht ein unregelmäßiges Fugenbild, das die Stadträte den geraden Fugen neuer Steine angesichts der Altstadtlage des Elias-Holl-Platzes eindeutig vorzogen.

Die Gesamtmaßnahme zur Neugestaltung des Platzes, zu der auch eine riesige Treppenanlage vor der Terrasse des Ratskellers und eine behindertengerechte Rampe vor dem Verwaltungsgebäude II gehört, wird 1,87 Mio. Euro kosten, liegt damit knapp unter der Kostenschätzung und wird mit 1,1 Mio. Euro gefördert.

» Gestaltungswettbewerb Elias-Holl-Platz entschieden