Architekturfilm und Jazz präsentiert Erich Mendelsohn
In der Veranstaltungsreihe „Architekturfilm und Jazz“ zeigt das Architekturforum am heutigen Montag, 6. Mai um 19 Uhr den Film „Visionen für die Ewigkeit“ über den Architekten Erich Mendelsohn von Duki Dror.
Der Film entwickelt aus Skizzen von der Front des 1. Weltkriegs an die Geliebte das Lebenswerk eines der wichtigsten Architekten des 20. Jahrhunderts. Erich Mendelsohn (1887 – 1953) studierte in München Architektur, wo er auch der Gruppe Blauer Reiter nahe stand. Mendelsohn lebte und arbeitete bis zu seiner Flucht vor den Nationalsozialisten 1933 in Berlin. Zu seinen Großprojekten in der Hauptstadt zählen das Universum-Kino (heute Schaubühne am Lehniner Platz), das Haus des Deutschen Metallarbeiterverbandes in Kreuzberg und das Columbushaus am Potsdamer Platz. Berühmtheit erlangten insbesondere seine Waren- und Geschäftshäuser, allen voran das Kaufhaus Schocken in Stuttgart. Sein wohl bekanntestes Bauwerk in Deutschland ist jedoch nach wie vor der Einsteinturm in Potsdam, dessen Ursprung und Idee in einer für Mendelsohn typischen Kleinskizze lag, wie er sie von der Front des 1. Weltkriegs seiner jungen Geliebten, der Cellistin Louise schickte, um ihr Urteil zu erfahren. Mendelsohns Weggefährten waren Mies van der Rohe, Walter Gropius und Frank Loyd Wright. Richard Neutra arbeitete zeitweise in seinem Berliner Büro als Praktikant. Nach seiner Emigration lebte und arbeitete Mendelsohn bis 1941 in England und Palästina, wo er mit eindrucksvollen Projekten deutliche Spuren hinterließ. Seine letzte Werkphase in den USA zeichnet sich durch zahlreiche Synagogenbauten aus. Nach dem Film gibt es ab ca. 20.30 Uhr Live-Jazz mit den Stefan-Sonntag-Allstars im Thalia Kaffeehaus bei freiem Eintritt.
„Visionen für die Ewigkeit“
Montag, 6. Mai um 19 Uhr
Thalia Kino Am Obstmarkt
Eintritt 5 Euro