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Mittwoch, 05.02.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Linie 6: Bauausschuss beschließt dynamisches Verkehrsleitsystem

Als Folge des Neubaus der Straßenbahnlinie 6 wird die Friedberger Straße zweispurig. An Donnerstag hat der Bauauschuss ein dynamisches Verkehrsleitsystem auf den Weg gebracht, das zur Stauvermeidung beitragen soll.

1,68 Millionen Euro wird es kosten: Ein dynamisches Verkehrsleitsystem wird künftig mit Hilfe von Detektoren die aktuelle Verkehrsbelastung in der Friedberger Straße erfassen und auswerten, durch verkehrsabhängige Routenempfehlungen den motorisierten Individualverkehr leiten und so die Verkehrsbelastung optimieren. Auch die möglichen Alternativrouten Schleifenstraße, Berliner Allee, Blücherstraße und AIC 25 werden mit Einrichtungen zur Stauerfassung ausgestattet. Ziel ist es, dem Autofahrer an den Stellen, an denen er tatsächlich eine Entscheidung über seine Route treffen muß, dynamische Informationen zur Verkehrssituation zu liefern. Die Verkehrsinformationen haben empfehlenden Charakter. Der Autofahrer kann also selbst über seine Fahrstrecke entscheiden. Hochzoll wird mit dem System bundesweit eine Vorreiterrolle einnehmen: Nur Hamburg hat etwas annähernd Vergleichbares.

Strittige Urheberschaft

Dynamische Verkehrsinfo an den Entscheidungspunkten

Dynamische Verkehrsinfo an den Entscheidungspunkten


Das System fand breite Zustimmung bei allen Stadträten im Ausschuss. Diskussionen gab es jedoch um die Urheberschaft am Verkehrsleitsystem. Beate Schabert-Zeidler (Pro Augsburg) nahm Bezug auf frühere Äußerungen der Grünen, die neue Stadtregierung würde bezüglich der Linie 6 lediglich das umsetzen, was der Regenbogen geplant hat. Wenn sich also nichts geändert habe, müsste das System bereits in der Planfeststellung enthalten sein und die Stadtwerke hätten die Kosten zu tragen. Eva Leipprand (Grüne) erwiderte, dass das System zwar in der Regenbogenplanung enthalten, jedoch nicht mit Kosten hinterlegt war. Baureferent Gerd Merkle konnte das nicht bestätigen und stellte richtig, dass das einzige in der Planfeststellung enthaltene Verkehrsleitsystem eine Vorrang-Ampelschaltung für die Straßenbahn sei.

Dr. Stefan Kiefer (SPD) konnte schließlich den Widerspruch aufklären: Selbstverständlich habe es bereits unter dem Regenbogen einen Beschluss für das System gegeben. Dieser war 2007 Grundlage für die Beauftragung von Verkehrsuntersuchungen. Wie das System einmal aussehen sollte, sei ohne diese vorbereitenden Untersuchungen noch nicht bekannt gewesen. Auch die Ostumfahrung AIC 25 existierte damals noch nicht. Eine Bezifferung von Kosten war zu Regenbogenzeiten also gar nicht möglich.