Aschermittwoch der Künstler
“Lasst euch versöhnen mit Gott!” – mit dieser Aufforderung hat Bischof Konrad heute Morgen den Aschermittwochsgottesdienst im Augsburger Dom eröffnet.
Eröffneten heute im Dom den musikalischen Zyklus “Cantate Domino”:
die Augsburger Domsingknaben mit Domkapellmeister Reinhard Kammler.
© Pressestelle Bistum Augsburg | Annette Zoepf
Dies sei ein Angebot, “uns auf die Feier von Ostern vorzubereiten”, richtete sich der Bischof an die im Dom versammelten Künstler aus dem gesamten Bistum. Die Liturgie des Aschermittwochs sei eine Liturgie der Ehrlichkeit und der Akzeptanz der Wirklichkeit. “Was immer wir tun: Am Ende ist es Staub und Asche.” Kaum eine andere Zeit des Kirchenjahres finde er so identitätsstiftend wie die österliche Bußzeit, betonte der Bischof in der Predigt. Sie sei eine Zeit der Erneuerung unserer Existenz, der persönlichen Umkehr und auch eine Zeit der Vorsätze, auf dem Weg zu Gott zu bleiben. Dafür biete uns die Kirche zahlreiche Hilfsmittel. Bischof Konrad nannte zum Beispiel Fastenkalender, Kreuzwegandachten, bewussten Verzicht und auch die Heilige Beichte. Das Bußsakrament, so Bischof Konrad, sei kein überkommener Ritus, es ermögliche uns vielmehr die sinnlich wahrnehmbare Erfahrung der Liebe Gottes. “Da wird uns doch das befreiende Wort gesagt, das sich niemand selber sagen kann.”
Vertonte Liturgie der Fastenzeit
Im Anschluss an das Pontifikalamt wurde von den Augsburger Domsingknaben unter Leitung von Domkapellmeister Reinhard Kammler im Ostchor des Domes ein musikalischer Zyklus eröffnet. Er folgt der Entwicklung der Mehrstimmigkeit von den Anfängen des Gregorianischen Chorals bis zur altklassischen Polyphonie. Passend zur Liturgie der Fastenzeit ging es beim Aschermittwoch der Künstler um Vertonungen des “Miserere”, des “Gott, sei mir gnädig”. Die Domsingknaben brachten dabei Werke von William Byrd, Antonio Lotti, Wolfgang Amadeus Mozart und Gregorio Allegri zu Gehör.
Domkapitular Karlheinz Knebel, Bischofsvikar für Kirche, Kultur und Kirchliche Bildung, beschrieb heute unter Bezug auf eine Äußerung von Benedikt XVI. Kirchenmusik als “Singen mit den Engeln”. Davon haben die Gäste des Aschermittwochs der Künstler im Ostchor mit seinen hohen gotischen Fenstern und den Stimmen der Domsingknaben einen nachhaltigen Eindruck bekommen.
Im Mai wird es drei weitere musikalische Reflektionen der Domsingknaben geben. Dann werden jeweils im 18.00 Uhr im Rahmen der Reihe “Cantate Domino” Marianische Vertonungen (Samstag, 10. Mai), Pater Noster-Vertonungen (Samstag, 24. Mai) und Heilig Geist-Vertonungen (Samstag, 31. Mai) zu hören sein.
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