Peter Grab stürzt Pro Augsburg in schwere Krise
Sondersitzung offenbart eine schwere Krise bei der Wählervereinigung Pro Augsburg.
Von Siegfried Zagler
Nach den Missbrauchsvorwürfen einer Frau gegenüber Peter Grab brennt bei Pro Augsburg das Haus. Der Vorstand und die alteingesessenen wie verdienstvollen Mitglieder bei Pro Augsburg, allen voran Nico Kummer, würden sich lieber heute als morgen von Peter Grab trennen, doch weder Peter Grab noch seine Gefolgschaft, die am Montagabend im Zeughaus die Mehrheit stellte, hatten ein Einsehen. Nach einer hart geführten Aussprache wurde in geheimer Wahl darüber abgestimmt, ob der Verein Pro Augsburg weiterhin zu Peter Grab steht oder nicht. Die Versammlung sprach Grab mit 42:20 Stimmen das Vertrauen aus.
„Mitgliederversammlung von Pro Augsburg ist positiv Ausgegangen“ (sic), zwitscherte Martina Jacubowski auf ihrer Facebookseite und zeigte sich zusammen mit Grabs Fanclub vergnügt in Siegerpose. „Traurig, peinlich, bedrückend“, so Nico Kummer, der zusammen mit Frank Dietrich, Werner Lorbeer, Markus Wende, Johannes Althammer, Rolf Harzmann und vielen anderen Altvorderen um die größtmögliche Distanz zum ehemaligen Frontmann der Wählervereinigung bemüht ist. Auslöser dieser Grabenkämpfe ist eine Veröffentlichung des Transparenz-Terroristen Arno Löb, der auf seinem Blog unglaubliche sexuelle Handlungsweisen zwischen Peter Grab und dem mutmaßlichen Opfer veröffentlichte, indem er einen mutmaßlich stattgefundenen Chat eins zu eins wiedergab. Grab hat laut Löb die Aussagen dieses Chats bisher noch nicht dementieren lassen. Grab habe sich damit selbst und Pro Augsburg großen politischen Schaden zugefügt, so der Kanon von Kummer und Co., die weiterhin daran arbeiten wollen, dass Pro Augsburg und Peter Grab getrennte Wege gehen. Es handle sich dabei nicht nur um einen politischen, sondern auch um einen moralischen Schaden, der die Glaubwürdigkeit wie die moralische Integrität von Pro Augsburg untergrabe. Dies sei auch durch einen juristischen Freispruch erster Klasse nicht reparabel, so die gemeinsame Argumentationslinie der Hardliner. Peter Grab müsse aus eigenem Antrieb die notwendigen Konsequenzen ziehen, also Verein, Fraktion und Stadtrat verlassen.
Markus Wende stellte einen Antrag auf Vereinsausschluss, den der Vorstand nun abarbeiten muss. Begründung: vereinsschädigendes Verhalten. Laut Satzung gibt es dafür zwei Möglichkeiten. Entweder der Vorstand beschließt den Ausschluss (was bei der aktuellen Vorstandsbesetzung wahrscheinlicher als der Nichtausschluss ist) oder er leitet den Antrag an die Mitglieder weiter, die dann ein zweites Mal in Sachen Peter Grab befragt werden würden. Nach Ansicht der Antragsteller habe Grab für die gestrige Versammlung „seine Leute“ mobilisiert.
Peter Grab wollte von dem Ansinnen, dass er Pro Augsburg und den Stadtrat verlassen solle, nichts wissen. Er sei in dieser Sache Opfer und nicht Täter, die Vorwürfe gegen ihn seien juristisch unhaltbar und der Rest sei seine Privatsache.