FCA: Mit Leitner und Baier gegen Mainz
Am kommenden Freitagabend (20.30 Uhr) kreuzt der FC Augsburg mit FSV Mainz 05 die Klingen. Die Rheinhessen sind zu Hause schwer zu schlagen, der FCA ist auswärtsstark. Aus diesem Sachverhalt lässt sich die klassische Phrase folgern, dass das Spiel „völlig offen ist“.
Von Siegfried Zagler
Nachdem sich die beiden Kreativspieler Moravek und Koo im Krankenstand befinden und Daniel Baier sowie Neuzugang Moritz Leitner (wieder) fit sind, ist davon auszugehen, dass beide in Mainz in der Startelf stehen werden. Der FCA würde gerne den Aufwärtstrend bestätigen, die Mainzer die Hoffenheim-Klatsche vergessen machen, wie man den Vorberichten entnehmen kann.
Aufwärtstrend? Klatsche? In Hoffenheim stand es bis zur 81. Minute 0:1 gegen die Mainzer, die erst in der Schlussphase an Augenhöhe verloren. Beim FCA muss man nach den beiden Feiertagen gegen Wolfsburg und Bremen in aller Sachlichkeit festhalten, dass die Mannschaft nach dem Trainerwechsel mehr Leidenschaft zeigt und die Ergebnisse stimmen. Der neue Trainer Manuel Baum holte in den vergangenen fünf Partien zehn Punkte und flanschte sich mit dem „neuen FCA“ im Mittelfeld fest.
Dass die zurückliegenden Erfolge der Augsburger Mannschaft mit der Rückkehr eines formstarken Bobadilla zu tun haben, ist natürlich nur die halbe Wahrheit, die andere Seite der Medaille läßt sich mit der Phrase „Glück des Tüchtigen“ umschreiben. Schließlich ist nicht von der Hand zu weisen, dass der FCA im ersten Spiel gegen Gladbach unter Baum ein Armutszeugnis ablieferte und dennoch gewann, weil die Gladbacher in diesem Spiel noch schlechter waren als die Augsburger, die anschließend in Dortmund starke 30 Minuten zeigten, um schließlich den Faden zu verlieren und nur deshalb keine Packung kassierten, weil die Dortmunder Hochgeschwindigkeitsfußballer eine Großchance nach der anderen versiebten. Die TSG Hoffenheim erwies sich, im dritten Spielt unter Baum, ebenfalls über 90 Minuten für den FCA als eine halbe Kragenweite zu groß. In Wolfsburg gewannen die Augsburger gegen einen VfL Wolfsburg mit großem Kampfgeist und einer großen Portion Glück, da die krisengeschüttelten Wolfsburger kaum einen vernünftigen Ball zu spielen in der Lage waren.
Und zuletzt, als der FCA nach einem mitreißenden Finish gegen Werder Bremen gewann, waren sich in der zweiten Halbzeit fast alle Zuschauer in der WWK-Arena einig, dass der FCA phasenweise gegen spielstarke Bremer vorgeführt wurde. Und wie die Dortmunder ließen die Bremer den sicheren Sieg durch ihre Abschlussschwäche liegen. Der FCA kam zurück und erzielte mit großem Willen den dritten Sieg mit Baum auf der Bank.
Es hätte ganz anders kommen können. Denn trotz der großartigen Ausbeute ist festzuhalten, dass die Schwächen des FCA noch immer bis unters Tribünendach zu spüren sind: eine zu hohe Fehleranfälligkeit, wenn der Gegner früh presst und deutlich zu wenig Tempoaufnahme nach Balleroberung. Positives ist auch zu vermelden: Hitz strahlt große Sicherheit aus, die Innenverteidigung steht wieder gut und langsam entwickelt sich Breite und Ordnung und der Wille zum Abschluss im Spiel nach vorne.
Falls der FCA in den kommenden drei Partien gegen Mainz, Leverkusen und Darmstadt vier bis sechs Punkte einfahren sollte, darf man davon ausgehen, dass in dieser Saison das Abstiegsgespenst den FCA nur noch von der Ferne grüßt.