Halle 116: Grüne fordern Gesamtkonzept und öffentlichen Diskurs
Die Fraktion der Augsburger Grünen positioniert sich zur Halle 116 und fordert ein Gesamtkonzept für das ehemalige KZ-Außenlager von Dachau.
Die Grüne Stadtratsfraktion fordert in ihrem heutigen Statement, dass in der jahrelangen Diskussion um einen Denkort in der Halle 116 nun endlich konkrete Fortschritte in Richtung einer Realisierung folgen. „In Augsburg gibt es nach so vielen Jahren immer noch keinen Ort, der die Verbrechen der NS-Zeit darstellt und darüber aufklärt. Die Halle 116 auf dem Sheridan-Gelände war ein KZ-Außenlager von Dachau, weshalb der Umgang mit dem Gebäude entsprechend sensibel sein muss”, so Verena von Mutius, kulturpolitische Sprecherin der Grünen.
Die Grüne Fraktion habe zuletzt bei der vor kurzem erfolgten Veränderung des Bebauungsplans wieder gefordert, dass die gesamte Halle eine Gemeinbedarfsfläche bleiben müsse. “Aus unserer Sicht macht ein Denkort nur dann Sinn, wenn ein Konzept für die gesamte Halle erstellt wird, und nicht nur ein Teilbereich unabhängig vom Rest entwickelt wird. Wir wollen daher mit Blick auf die Diskussion um die Denkmalwürdigkeit, dass die Stadt die Halle 116 im Ganzen kauft, sie wieder gesamt zur Gemeinbedarfsfläche macht und ein entsprechendes Nutzungskonzept auf der Grundlage der Denkort-Konzeption von Professor Gassert erarbeitet wird”, so von Mutius weiter. Dazu müsse über mögliche weitere Nutzungen ein öffentlicher Diskurs geführt werden.
Um die momentan ungenutzte Halle in einem ersten Schritt mit mehr Leben zu füllen, hat die Grüne Fraktion einen Fördertopf beantragt, aus dem bürgerschaftliche Initiativen unterstützt werden sollen, die die Halle nutzen wollen. „Es muss endlich sichtbar werden, dass die Halle 116 ein besonderer Ort ist, den wir erhalten wollen und der mittelfristig zum Bildungs- und Denkort ausgebaut werden soll. Wir wollen daher einen Fördertopf mit 10.000 Euro, der es den verschiedenen Initiativen erlaubt, dort Ausstellungen, Veranstaltungen oder ähnliches zu organisieren. Die Ideen und der Wille sind in der Bürgerschaft da. Die Stadt sollte daher aus unserer Sicht ihren Beitrag leisten, damit das Engagement auch Früchte tragen kann.“ So stellt die Grüne Fraktionsvorsitzende Martina Wild den Vorstoß der Grünen dar.
In einer Anfrage möchte die Grüne Fraktion zudem geklärt wissen, in wessen Eigentum die Halle sich aktuell befindet und wie das Treuhandvermögen im Sheridan aufgestellt ist, da es zu diesen Fragen immer wieder unterschiedliche Informationen gebe.
“Wir wollen wissen, welche Entwicklungsmöglichkeiten die Stadt für die Halle 116 hat, um für eine Entwicklung eventuell auch Gelder aus dem Treuhandvermögen zu verwenden“, so Verena von Mutius.