Die europäische Dimension des Holocaust: Vortrag über die Judenverfolgung im faschistischen Italien
“Vom Schutz jüdischer Bürger in den italienisch besetzten Gebieten bis zur Verhaftung der Juden in Italien (1943 – 1945)”, so lautet der Titel des fünften Teils der Vortragsreihe zur europäischen Dimension des Holocaust, die das Jüdische Kulturmuseum Augsburg-Schwaben seit Jahresbeginn in Kooperation mit dem Bukowina Institut an der Universität Augsburg und dem Instititut für Zeitgeschichte München-Berlin veranstaltet.
2018 jährt sich das Datum zum 80. Mal, an dem mit den Novemberpogromen die antijüdische Politik des NS-Staates eine neue Dimension erreichte. Die im selben Jahr einsetzende Expansion des Deutschen Reichs nach Osten führte dazu, dass die systematische Ausplünderung und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung immer weitere Kreise zog. Ebenfalls im Jahr 1938 begann im faschistischen Italien ein antisemitischer Kurs, nachdem die Regierung unter der Diktatur Mussolinis Rassengesetze erlassen hatte, die den vollständigen Ausschluss der jüdischen Bevölkerung aus der italienischen Gesellschaft forderten.
Allerdings verfolgte der Fascismo zu diesem Zeitpunkt kein Programm zur Ermorderung des jüdischen Volkes, Italien verweigerte sogar die Deportation italienischer Jüdinnen und Juden an den deutschen Vernichtungsapparat. Diese Haltung des faschistischen Regimes habe sich erst nach der deutschen Besetzung Italiens im September 1943 geändert, so Dr. Sara Berger von der Fondazione Museo della Schoah in Rom, die den Vortrag in Augsburg halten wird.
Die Historikerin, Sozialpsychologin und Literaturwissenschaftlerin ist ausgewiesene Expertin auf diesem Feld. Die Historikerin und Germanistin Dr. Andrea Löw, stellvertretende Leitung des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte, wird in den Vortrag einführen.
Dienstag, 27.11.2018, 19.00 Uhr
Jüdisches Kulturmuseum/Festsaal der Synagoge
Halderstraße 6-8
86150 Augsburg
Eintritt: 5,00 / 3,00 Euro