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Freitag, 22.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Kommunalwahl 2020: Welcher Neuling schafft die 470er-Hürde?

Bis zum 3. Februar steht die Frage im Raum, wer sich neu für den Stadtrat bewerben darf. Insgesamt müssen 2.350 Unterschriften zusammenkommen, um jeder der fünf Listen eine Stadtratsbewerbung zu ermöglichen (5 x 470= 2350). Das wird sehr wahrscheinlich nicht passieren.

 

Wie man aus der oben angeführten Grafik entnehmen kann, sind 470 Unterschriften eine hohe Hürde. Alle haben zu kämpfen und es ist gut möglich, dass keine der Listen das Ziel erreicht. Wer unterstützen will, kann in dieser Woche zu den üblichen Geschäftszeiten der Bürgerbüros seine Unterschrift leisten. Ob die DAZ keine Empfehlung geben will, bezüglich der Bewerber für die Stadtratswahl, wollte ein Leser wissen. Die Antwort: Nein, Empfehlungen sind etwas für Elternabende. Wenn man die DAZ genau liest, dann gibt es ohnehin Hinweise. Hier ein Holzhammer-Angebot für Leser, die im genauen Lesen nicht so geübt sind – oder eben dazu selten Zeit haben:

Wer Peter Grabs Narzissmus nicht unerträglich findet und wem eine gewisse Distanzlosigkeit zur AfD und bildungsfernen Gesellschaftsschichten nichts ausmacht, kann die WSA wählen, wenn das Wahlprogramm zusagt. Und wenn es nicht weiter stört, dass der Grüne Landtagsabgeordnete und Experte für Rechtspopulismus Cemal Bozoglu diese Liste für ein “No-Go” hält.

Wer politische Haltung beim Lebensmitteleinkauf zeigt und Vegetarismus zur politischen Sache erklärt haben will, soll die V-Partei unterstützen, wenn das Wahlprogramm zusagt – und es in Ordnung ist, die Stadtwerke wieder zu kommunalisieren.

Wer glaubt, dass vielbeschäftigte Jungunternehmer sich auf eine politische Linie bezüglich des Gemeinwohls einigen können, die über ihren eigenen Interessen steht, und dabei die Zeit finden jeden Monat 200 Seiten Verwaltungsvorlagen zu bearbeiten, der soll Generation Aux wählen, auch wenn man die Akteure nicht an ihr Wahlprogramm erinnern kann, da es keines gibt.

Wer dafür ist, dass eine soziale Stimme in den Stadtrat einzieht, die sich nicht schnell erschöpft, der soll Bruno Marcon und Freunde wählen, besser: die Liste Augsburg in Bürgerhand, die sich ebenfalls für die Rekommunalisierung der Stadtwerke stark macht, mehr direkte Mitbestimmung der Bürgerschaft will und einen Bürgerhaushalt fordert.

Wer Politik insgesamt öde findet und wenig damit zu tun haben will, kurz: Wer seine Ahnungslosigkeit in einen Spaßfaktor verwandeln will und den Augsburger Stadtrat als Arena für Realsatiriker bestellen möchte, der soll Die Partei und die bezaubernde Lisa McQueen unterstützen.