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Montag, 25.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA vs. Freiburg: Koubek wird von eigenen Fans verhöhnt

Nach der 0:5-Niederlage in Frankfurt hat der FCA im Heimspiel gegen Freiburg eine bemerkenswerte Reaktion gezeigt, allerdings anders als vom Trainer und den Zuschauern erwartet: Er hat noch schlechter gespielt und sich dabei ein 1:1-Unentschieden erkämpft. Ein Resultat, das die Realität des Geschehens widerspiegelt, da sich die Breisgauer dem niedrigen Niveau des FCA anpassten. Die Tore schossen Philipp Max für den FCA (38.) und Janik Haberer für Freiburg (58.). 

Von Siegfried Zagler

Tomas Koubek © DAZ

Nachdem die Brechtstädter gegen Ende der ersten Hälfte in Führung gegangen waren, glichen die Breisgauer kurz nach der Pause aus. So stand beim Schlusspfiff ein Ergebnis auf den Anzeigentafeln, mit dem beide Mannschaften zufrieden sein durften. Da die Leistungen beider Teams deutlich unter Bundesliganiveau lagen und die Phrase, dass keine der beiden Mannschaften einen Sieg verdient gehabt hätte, selten so zutreffend war, verzichtet die DAZ nach dieser grauenvollen Bundesligapartie auf eine klassische Berichterstattung, sondern verweist auf einen Wendepunkt bei einer für den FCA wie für die Stadt, ja für die gesamte Region peinlichen Angelegenheit, die man mit dem Begriff “Torhüterproblem” nur annäherungsweise umreißt.

Die Akte Koubek sollte nach dieser Partie geschlossen werden. Diejenigen, die den Koubek-Transfer zu verantworten haben, sollten hervortreten und erklären, wie man für einen Torhüter, der selbst für das Augsburger Regionalliga-Team eine Zumutung bedeuten würde, 7,5 Millionen Augsburger Euro aus dem Fenster werfen kann. Dann heißt es für die Geldverbrenner: “Asche aufs Haupt, Augen zu und durch”. – Und weiter geht die Suche nach einem bundesligatauglichen Keeper.

Nachdem in der Vorbereitung zur laufenden Saison sowohl Giefer als auch Luthe durch Patzer aufgefallen waren, reagierten Reuter und Co. mit einem Panikeinkauf namens Koubek, dessen grober Patzer heute bei einem leichten Ball zum Ausgleich der Freiburger führte. Von Koubek ging bisher in keinem Spiel Ruhe und Sicherheit aus, er zeigte sich in fast allen seiner Partien für einen Fehler gut. Tomas Koubek hatte in der Vorsaison in der 1. Liga Frankreichs die schlechtesten Werte – im Jahr davor, das sollte man nicht unter den Teppich kehren, hatte er die besten.

Nach seinem schweren Patzer in der 58. Minute applaudierten die Augsburger Fans auf der Uli-Biesinger-Tribühne immer dann höhnisch, wenn Koubek einen leichten Ball zu fangen verstand. Diese Reaktion ist grausam, aber nötig, denn seit Monaten irrlichtert der Tscheche durch den Augsburger Strafraum, greift bei leichten Bällen daneben und macht insgesamt bei vielen anderen Szenen, die keine Gegentore verursachen, eine unglückliche Figur. Mit einem Torhüter vom Schlage eines Marwin Hitz stünde der FCA in der aktuellen Saison in der Tabelle deutlich weiter vorne.

Mit ihrer hämischen Reaktion treffen die Fans nicht nur den ärmsten Hund in dieser Angelegenheit (Koubek), sondern vor allem den FCA-Trainer und das FCA-Management, die längst hätten erkennen müssen, dass es sich bei Herrn Koubek um einen klassischen Fehleinkauf handelt. Die Fans hatten lange Geduld, doch nun ist damit Schluss: Wer vom eigenen Anhang verhöhnt wird, kann keine Verstärkung sein. Koubek sollte man schnellstmöglich verleihen, sodass Martin Schmidt nicht mehr in die Verlegenheit gebracht werden kann, erklären zu müssen, warum er ihn immer wieder aufstellt.

In seiner ersten Bundesligasaison hatte der FCA mit Lorenzo Davids einen Spieler in seinen Reihen, der nichts in der Bundesliga verloren hatte, und dennoch beim FCA eine komplette Hinrunde durchspielte. Rettigs Davids ist Reuters Koubek. Falls diese traurige Nummer nicht umgehend beendet wird, wird sie zur Causa Reuter/Hofmann, da zu vermuten ist, dass der Augsburger Präsident in dieser Angelegenheit die Hauptveranwortung trägt.

Am Sonntag, 23. Februar, (15.30 Uhr) ist der FCA bei Bayer 04 Leverkusen zu Gast. Es ist zu hoffen, dass dann bei den Augsburgern ein Torwart zwischen den Pfosten steht, der auch wie ein Torwart die Bälle hält.