Theatersanierung: Bürgerbegehren gegen teuere Sanierung erhält Unterstützung der GEW
Noch hat das Bürgerbegehren gegen die geplante Theatersanierung den Ankündigungsmodus nicht verlassen. Doch neben den Linken, der V-Partei, AIB und KUKI finden sich weitere Unterstützer ein. Die Augsburger Gewerkschaft Erziehung/Wissenschaft (GEW KV Augsburg) unterstützt nun ebenfalls das Bürgerbegehren für ein Moratorium und Umplanung der Staatstheatersanierung.
“Die Stadt Augsburg hat 2015 eine Sanierung des Stadttheaters für zirka 186 Millionen Euro beschlossen. Schon damals wurde Kritik laut. Einerseits, dass für so viel Geld einfach ein Theater(konzept) aus dem 19. Jahrhundert fortgeschrieben wird, statt ein Theater für die Menschen und Bedürfnisse des 21. Jahrhunderts zu planen und zwar in einem offenen Prozess unter Beteiligung aller Bürger*innen. Andererseits wurde schon 2015 von vielen Seiten Skepsis daran geäußert, dass die 186 Millionen Euro für die Sanierung auch nur annähernd ausreichen.” So die GEW, deren Vorsitzender Dr. Tobias Bevc folgendermaßen äußert: „Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft sieht sich als Bildungsgewerkschaft für alle Menschen jeglicher Herkunft. Wir sind der Auffassung, dass ein Theater nach altem Konzept nur die oberen zehn Prozent der Stadtgesellschaft erreicht.
Die Aufgabe von Kultur und Theater im 21. Jahrhundert müsse aber eine andere sein als die der Distinktion. Die Aufgabe muss (inter-)kulturelle Bildung für alle sein. “Diese Bildung muss eine entsprechende Ansprache und Sprache finden. Das Bürgerbegehren bietet die Chance, sowohl die Kostenseite, als auch die inhaltliche und methodische Ausrichtung des Theaters neu zu definieren. Damit ließe sich ein kostengünstigeres und plurales Theater auf die Beine stellen, das allen besser dienen wird”, so Bevc weiter.
Dies wäre ein Ergebnis, das wir von der GEW Augsburg sehr begrüßen würden. Wir unterstützen das Bürgerbegehren, weil es die Chance eröffnet, das Theater für die ganze Stadtgesellschaft zu öffnen und dabei auch noch Geld einsparen zu können.
„Die gegenwärtigen Verzögerungen bei den Schulsanierungen in Augsburg zeigen deutlich, dass schon jetzt das Geld für wichtige kommunale Pflichtaufgaben fehlt und in den kommenden Jahren immer mehr fehlen wird. Ich möchte gerne daran erinnern, dass das Theater eine freiwillige Aufgabe ist, die wir auch sehr begrüßen würden, wenn das Geld für die Pflichtaufgaben vorhanden wäre“, so Bevc abschließend.