Klimapolitik: Stadt will CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 halbieren
Die Stadt hat eine Fachstudie zur Umsetzung ihres Klimaschutzprogramms in Auftrag gegeben – mit der Zielführung, die städtischen CO2-Emissionen bis zum Jahr 2030 zu halbieren.
Die Fachstudie zur Umsetzung des Augsburger Klimaschutzprogramms 2030 ist vergeben. Auftragnehmer sind die KlimaKom Kommunalberatung eG und das Thüringer Institut für Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die Studie wird vom Freistaat Bayern/Bayerisches Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz gefördert.
„Ich freue mich, dass die Studie für mehr Klimaschutz in Augsburg jetzt startet. Ein guter Austausch mit unserem neu geschaffenen Augsburger Klimabeirat ist mir dabei ein wichtiges Anliegen“, so Umweltreferent Reiner Erben.
Konkreter und strukturierter Fahrplan
Die Stadt Augsburg hat das Ziel, ihre CO2-Emissionen bis 2030 zu halbieren. Darüber hinaus wird aus Politik und Gesellschaft verstärkt eine Klimaneutralität angemahnt. Um diese Ziele zu erreichen, bedarf es sowohl eines ambitionierten als auch eines konkreten und strukturierten Fahrplans, der die notwendigen Entwicklungspfade und Maßnahmen aufzeigt. Die Stadt hat daher eine Studie ausgeschrieben, in welcher klar definierte Umsetzungsschritte benannt und die dazu notwendigen politischen Weichenstellungen dargestellt werden sollen.
Teil der Studie ist auch eine begleitende Beteiligung von Akteuren, die eine ernsthafte Diskussion über die Umsetzbarkeit der städtischen Klimaschutzziele ermöglicht, Verbindlichkeit schafft und nach neuen Lösungswegen sucht.
„Anleitung für Transformationsprozess“
KlimaKom Kommunalberatung eG sagt dazu: „Ausschlaggebend für einen solchen Prozess ist ein entschiedenes kommunalpolitisches Handeln, das den Mut zeigt, die kommunalen Handlungsspielräume vollumfänglich auszunutzen. Die von uns angebotene Studie ist daher nicht als Gutachten zu verstehen, sondern als Anleitung für einen Transformationsprozess, der in Bündnissen zwischen Stadtpolitik, Stadtverwaltung, kommunalen Beteiligungen sowie der Stadtgesellschaft und der Wirtschaft in den nächsten Jahren zu verwirklichen ist.“
Halbierung der CO2-Emissionen bis 2030
Eine neue Abschätzung für die energiebedingten CO2-e-Emissionen (Kohlendioxid und Äquivalente) in Augsburg liegt nun vor. Im Jahr 2019 liegen die energiebedingten CO2-e-Emissionen in Augsburg bei geschätzten und gemittelten 7,43 Tonnen pro Einwohner. Diese Schätzung ergibt sich aus den neu vorliegenden Zahlen für den Verbrauch von Strom, Gas und Fernwärme (leitungsgebundene Energien) im Stadtgebiet. Damit ist das Ziel „Halbierung der CO2-Emissionen bis 2030“ wieder ein Stück näher gerückt. Auch die vorherigen Abschätzungen zeigten den Abnahmetrend. Es ist jedoch noch viel zu tun: Die Zielerreichung würde zirka 4,75 Tonnen CO2-e pro Einwohner und Jahr für 2030 bedeuten.
Hintergrundinformation zu CO2-Emissionen
Bilanziert wird in der Stadt Augsburg mit dem Tool „Klimaschutz-Planer“ (www.klimaschutz-planer.de). Die Energie- und Treibhausgas-Bilanzierung des Klimaschutz-Planers für Kommunen fußt auf dem endenergiebasierten Territorialprinzip. Demnach werden alle in der Kommune anfallenden Verbräuche auf Ebene der Endenergie (Energie, die z. B. am Hauszähler gemessen und verrechnet wird) bilanziert und den verschiedenen Verbrauchssektoren zugeordnet. Graue Energie, die beispielweise in Produkten steckt, sowie Energie, die außerhalb der Kommunengrenzen konsumiert wird (z. B. Hotelaufenthalt), wird nicht bilanziert.
Energiebedingte Emissionen machen etwa 85 Prozent der deutschen Treibhausgas-Emissionen aus. Hauptverursacher mit gut 40 Prozent der energiebedingten Treibhausgas- Emissionen sind die Energiewirtschaft, also die öffentliche Strom- und Wärmeerzeugung, Raffinerien sowie Erzeuger von Festbrennstoffen. Die energiebedingten Treibhausgas- Emissionen bestehen zu 98 Prozent aus Kohlendioxid (CO2); Methan (CH4) und Lachgas (N2O) machen den Rest aus.