Spielglück und Gikiewicz: FCA schlägt Gladbach 3:1
Der FC Augsburg hat am 25. Spieltag einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt unternommen, indem er Borussia Mönchengladbach mit 3:1 besiegte. Die Tore der Augsburger erzielten Ruben Vargas (52.), Marco Richter (76.) und André Hahn (89.). Für den zwischenzeitlichen Ausgleich der Gladbacher sorgte Florian Neuhaus (68.).
Von Siegfried Zagler
Als die Gladbacher zuletzt gegen den FCA verloren, wurde auf der Trainerbank noch geraucht und die Bälle hatten noch Blasen aus Schweinsleder – gefühlt. Nicht anders verhält es sich mit einem Erfolgserlebnis der Gladbacher, die sechsmal in Folge in Pflichtspielen leer ausgingen und nun in der Tabelle gerade noch vier Punkte vor dem FCA liegen. Als Gladbach zuletzt gewann, lag noch dichter Schnee auf den Wiesen.
Und wann hat der FCA zuletzt ein komplettes Fußballspiel über 90 Minuten bestritten, ohne dabei seine Anhänger in den Wahnsinn zu treiben? Auch dies scheint eine Ewigkeit zurück zu liegen.
Und dennoch ist festzuhalten, dass dem FCA in dieser Saison der Klassenerhalt zu glücken scheint, denn wie so oft gibt es mit Schalke, Mainz und Bielefeld drei schlechtere Mannschaften, die zudem weit hinter dem FCA abgeschlagen am Ende der Tabelle stehen.
Festzuhalten ist darüber hinaus, dass sich selbst die ältesten unter den Augsburgern nicht daran erinnern können, wann zuletzt der FCA dergestalt glücklich eine Halbzeit mit einem 0:0 gestalten konnte. Reihenweise luden die fahrigen Brechtstädter ihre Gäste zu Torchancen ein. Einladungen, die die nicht weniger fahrigen Borussen allesamt ausschlugen, inklusive eines Elfmeters, den der sonst so treffsichere Elferschütze Stindl dergestalt kläglich daneben schoss, sodass man nicht glauben konnte, was man doch mit eigenen Augen sah.
Und der FCA kam in Ballbesitz selten über die Mittellinie. Ein überragender Rafal Gikiewicz und die unglaubliche Abschlussschwäche der Borussen hielten Augsburg im Spiel. Ein Spiel, das bereits nach 20 Minuten für die Gäste hätte entschieden sein können. Niemand hätte sich beschweren können, wären die Gladbacher nach 45 Minuten mit vier oder fünf Toren vorne gelegen.
Und dann kam alles anders, nämlich die zweite Halbzeit: Der FCA schoss nach gefühlt tausend harmlosen Ecken direkt ein Kopfballtor nach einer Caligiuri-Ecke (52.) und entwickelte daraufhin sogar nach vorne etwas Struktur, die zwar nicht lange anhielt, aber immer wieder aufblitzten sollte.
Niemand weiß warum Laszlo Benes nach Augsburg gelotst wurde, niemand weiß warum er in der Startelf steht. Das Gleiche gilt für Strobl und Caligiuri, der zu Beginn der Saison als grandioser Alleskönner auftrumpfte, aber seit Wochen völlig wirkungslos im Nichts der FCA-Offensive mitschwimmt. Auch Florian Niederlechner scheint nur noch ein Schattenhauch zu sein, von dem Fußballer, der er in der vergangene Saison noch war.
Niederlechners Nichtmitwirken, Benes Auswechslung nach 45 Minuten sowie das Ausscheiden des eigenschaftslosesten Fußballers (nach L. Davids), der je für den FC Augsburg in der Bundesliga die Schuhe schnürte (T. Strobl), brachte mehr Schwung in die lahme Augsburger Offensive, sodass in der zweiten Halbzeit nicht nur drei Tore, sondern auch sieben Torschüsse kreiert wurden. Ein dreckiger Sieg wie gemalt. Ein Spielbericht von Udo Legner folgt.