Coronapandemie in Augsburg: Nachverfolgung und Kontaktaufnahme – Opposition nimmt OB Weber in die Pflicht
Die Fraktion SPD/Die Linke greift heute einen Sachverhalt auf, von dem viele Betroffene der DAZ berichteten: Das Augsburger Gesundheitsamt hat seine digitalen Defizite längst nicht überwunden. Nachverfolgung von Infektionsketten und Kontaktaufnahme mit Betroffenen dauert viel zu lange.
Anna Rasehorn (SPD), Mitglied im Gesundheitsausschuss, sieht bei der Stadt ein schwaches Krisenmanagent: „Wir haben bereits im Januar bei fallenden Werten die Anfrage gestellt, welche Maßnahme die Stadt bei einer Inzidenz von über 200 ergreifen möchte und erhielten daraufhin nur eine Nachfrage ob wir die Beantwortung überhaupt noch für nötig hielten. Dass eine Antwort nötig gewesen wäre, sehen wir jetzt. Hierdurch zeigt sich, dass das Krisenmanagement eher aus Hoffen und Glauben anstatt aus Handeln besteht. Und dies soll keine Kritik an den Beschäftigten sein, denn diese arbeiten seit einem Jahr unermüdlich, um die Situation zu bewältigen.“
Für den stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden Frederik Hintermayr (LINKE) steht die Oberbürgermeisterin in der Pflicht: „Nach gut einem Jahr dieser Pandemie muss es der Anspruch der schwarz-grünen Regierung sein, auch genügend Personal für eine funktionierende Nachverfolgung zu gewährleisten. Verantwortlich hierfür ist unsere Oberbürgermeisterin, welche die Pandemiebekämpfung letztes Jahr öffentlichkeitswirksam zur Chefsache gemacht hat. Nun muss sie auch endlich liefern, um gegen die steigenden Zahlen vorzugehen. Wir brauchen mehr Mitarbeiter*innen in der Kontaktnachverfolgung und werden auch gerne im Stadtrat entsprechende Beschlüsse fassen. Wenn nötig auch für zusätzliches Personal-Budget, welches hier sicher sinnvoller investiert wäre als in der Marketingabteilung der Oberbürgermeisterin, wie kürzlich beschlossen.“