CSU
CSU: Generalsekretär Mayer tritt zurück
Noch am vergangenen Freitag wurde er in seiner Eigenschaft als Staatssekretär a.D. bei den Feierlichkeiten zur Wiedereröffnung der Augsburger Kanustrecke auf das Gruppenbild mit Dame aufgenommen und später eben von der Dame (Augsburgs CSU-OB Eva Weber) aufgefordert, auch eine Rede zu halten, was er gerne tat. Am Dienstag nun folgte der tiefe Fall von CSU-Generalsekretär Stephan Mayer, der einem Journalisten der Bunten mit Vernichtung gedroht haben soll.
“Ich werde Sie vernichten. Ich werde Sie ausfindig machen, ich verfolge Sie bis ans Ende Ihres Lebens.” Und: “Ich verlange 200.000 Euro Schmerzensgeld, die müssen Sie mir noch heute überweisen.” So soll die die Bedrohungskanonade ausgefallen sein, die wenige Stunden später zu Mayers Rücktritt führte, der mit “gesundheitlichen Gründen” erklärt wurde. Mayers Ausfall steht im Zusammenhang mit einem Bericht über sein Privatleben.
Ein Vorgang, der die CSU erschüttert. Parteichef Markus Söder bezeichnete am heutigen Mittwoch die Umstände, die zu Mayers Rücktritt führten als “menschliche Tragödie”. Er sei Mayers Rücktrittsgesuch aus gesundheitlichen Gründen nachgekommen, wenn auch nicht leichten Herzens. “Es geht ihm tatsächlich nicht gut”, so Söder. Es sei ein bitterer Tag, er sei “auch persönlich sehr betroffen”, so wird Söder von der Süddeutschen Zeitung zitiert.
Markus Söder steht nun durch Mayers Entgleisung selbst unter Druck. Mayer war erst Ende Februar auf Vorschlag Söders zum CSU-Generalsekretär gekürt worden, da der damalige CSU-Generalsekretär Markus Blume im Zuge einer Kabinettsumbildung neuer Wissenschaftsminister in Bayern wurde. Markus Söder muss nun – eineinhalb Jahre vor der bayerischen Landtagswahl – den Posten abermals besetzen. Wer auf Mayer folgt, ist derzeit noch völlig offen.