Neue „Augsburger Beiträge zur historisch- politischen Bildung“
Die Veranstaltungsreihe „Augsburger Beiträge zur historisch- politischen Bildung“ wird im Herbst 2023 fortgesetzt
Am kommenden Dienstag, 10. Oktober wird die seit 2021 bestehende, von der städtischen Fachstelle für Erinnerungskultur organisierte Veranstaltungsreihe „Augsburger Beiträge zur historisch-politischen Bildung“ mit drei spannenden Vorträgen fortgesetzt. Inhaltlich stehen auch in diesem Herbst die Themen NS-Täterschaft und ideologische Ausgrenzung vor und nach 1945 im Fokus. Bei den Referentinnen und Referenten handelt es sich um renommierte Fachleute aus Augsburg und Umgebung. Alle Veranstaltungen finden im Augustanasaal im Evangelischen Forum Annahof statt. Der Eintritt ist frei.
Drei Vorträge zur lokalen NS-Geschichte
Als Auftakt der Herbstreihe beschäftigt sich am 10. Oktober Dr. Hubert Seliger in seinem Vortrag „Ich war mein ganzes Leben hindurch ein guter Deutscher.“ mit den Biografien Augsburger Gestapo-Beamter zwischen „Drittem Reich“ und Nachkriegszeit. Dr. Hubert Seliger forscht und publiziert zur Geschichte des Rechts im „Dritten Reich“. 2015 wurde er mit dem Mietek-Pemper- Forschungspreis der Universität Augsburg ausgezeichnet. Seine Forschungen zur Augsburger Gestapo, die eine wichtige Wissenslücke in der lokalen Geschichtsschreibung füllen, hatte er erst 2022 in einer von der Stadt Augsburg geförderten Publikation veröffentlicht.
PD Dr. Edith Raim spricht am 24. Oktober über den Hitler-Ludendorff-Putsch, der sich in diesem Jahr zum einhundertsten Mal jährt. Sie untersucht in ihrem Vortrag die frühen Wurzeln der nationalsozialistischen Bewegung in München, Augsburg und dem ländlichen Raum und fragt nach den einflussreichen Förderern und Unterstützern von Adolf Hitler und dessen Anhängern.
PD Dr. Raim ist Lehrbeauftragte der Universität Augsburg und forscht zur Weimarer Republik, der NS-Diktatur und der frühen Nachkriegszeit. Sie ist Mitautorin des kürzlich erschienenen Bandes „Revolution und Reaktion – Die Anfänge der NS-Bewegung im bayerischen Oberland 1919 bis 1923“.
Am 22. November 2023 berichtet Dr. med. Elisabeth Friedrichs über ausgewählte Schicksale jüdischer und politisch missliebiger Ärztinnen und Ärzte aus Augsburg in der NS-Zeit. Der Vortrag stützt sich auf Untersuchungen des Jüdischen Museums von 2016 sowie auf eigene Forschungen von Frau Dr. Friedrichs. Es soll beispielhaft über das Leben sowie die medizinischen Pionierleistungen einiger Ärztinnen und Ärzte aus Augsburg berichtet werden, auch über solche, deren Schicksal bisher wenig bekannt ist. Dr. med. Elisabeth Friedrichs beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Thema „Medizin im Nationalsozialismus“. Der Vortrag findet in Kooperation mit dem Forum interkulturelles Leben und Lernen FiLL e.V. und dem Ärztlichen Kreisverband Augsburg statt.
Die „Augsburger Beiträge“
Die Reihe wird von einem breiten Netzwerk lokaler Kooperationspartnerinnen und -partner gemeinsam veranstaltet. Vor allem die ehrenamtlich in der Erinnerungs-, Friedens- und politischen Bildungsarbeit tätigen Initiativen und Vereine können hier Themen setzen und ein Forum zum Austausch untereinander gewinnen. An der durch die städtische Fachstelle für Erinnerungskultur / Stabsstelle Kultur koordinierten Veranstaltungsreihe wirken mit:
- Evangelisches Forum Annahof
- Gegen Vergessen – Für Demokratie
- ErinnerungsWerkstatt Augsburg
- Stolpersteininitiative für Augsburg und Umgebung
- Augsburger Friedensinitiative (AFI)
- Jüdisches Museum Augsburg-Schwaben
- VVN-BdA Kreisvereinigung Augsburg
- Pax Christi
- Regionalverband Deutscher Sinti & Roma SchwabenFür Rückfragen steht die Fachstelle für Erinnerungskultur der Stadt Augsburg unter 0821 324-3255 oder erinnerungskultur@augsburg.de zur Verfügung.