Bundesliga
FCA gelingt gegen Wolfsburg ein großartiger Sieg
Der FC Augsburg besiegt den VfL Wolfsburg in der 9. Runde der Fußballbundesliga nach einem begeisternden Spiel mit 3:2.
Augsburgs Trainer Jess Thorup vertraut der Heidenheimer Startelf und beginnt wieder mit einer Viererkette und einer Doppelsechs. Das Spiel beginnt verhalten und beide Mannschaften kommen kaum zu Abschlüssen. Bis zur 14. Minute, als Demirovic links Pedersen freispielt und dessen flache Hereingabe nicht mehr richtig erreicht wird. Eine Minute später ist es wieder Pedersen, der sich links durchtankt und nach innen passt, aber keinen Abnehmer findet. Der FCA drückt nun: Diesmal kommt von rechts Gouweleeuw zum Flanken und sein halbhoher Ball kommt zentral vor das Tor, wo in der Mitte Phillip Tietz das Leder irgendwie im Zweikampf mit Lacroix ins Wolfsburger Tor stochert (17.). Eine Führung mit Ansage!
Augsburg presst früh und bringt somit die Wolfsburger öfter in Verlegenheit, dennoch hat der FCA mehr Ballbesitz und ist in den ersten 20 Minuten nicht nur wegen der Führung das bessere Team. Schade nur, dass von Tietz und Michel zu viele Stockfehler zu vermelden sind. Auch die Zuspiele aus dem Mittelfeld in die Spitze lassen bisher Präzision missen.
Nicht jedoch in der 24. Minute, als Michel einen genauen Steckpass erhält, aber von einem Wolfsburger Abwehrspieler in letzter Sekunde abgedrängt wird. Da wäre mehr drin gewesen. Wolfsburg befreit sich langsam aus der Augsburger Dominanz und kommt durch Jonas Wind in der 25. Minute zu einem ersten Torschuss aus 20 Metern, der aber von Dahmen problemlos entschärft wird. Die Wolfsburger zeigen sich im weiteren Verlauf kombinationssicher und erzeugen öfter Überzahl mit Ball. Die Konsequenz: In der 35. Minute bekommt die gesamte FCA-Abwehr den Ball nicht aus dem Strafraum, diese Hilflosigkeit führt schließlich dazu, dass Dorsch den Ball in Not zu Wind grätscht, der zentral aus zirka 14 Metern sicher zum 1:1 verwandelt. So korrekt wie die Augsburger Führung, so korrekt nach Spielanteilen nun der Wolfsburger Ausgleich.
In der Folge werden die Wolfsburger von Minute zu Minute spielbestimmender, während der FCA nach vorne kaum noch ins Pressing kommt – oder einen Konter setzen kann. Wäre der FCA mit einem Unentschieden in die Pause gegangen, hätten die Augsburger zur Halbzeit mit dem Spielstand zufrieden sein dürfen. Doch es sollte anders kommen: In der 43. Minute knallt eine verunglückte Wimmer-Flanke gegen das Aluminium. Der FCA im Glück, könnte man denken, doch wenige Sekunden später dringt Svanberg in den FCA-Strafraum ein, schlägt einen Haken und stolpert dabei in Dorschs Standbein. Schlagers Elfmeterpfiff wird vom VAR nach längerem Studium nicht korrigiert. Wolfsburg Majer verwandelt sicher. Das Spiel hat sich in jeder Hinsicht gedreht. Zur Halbzeit führt Wolfsburg beinahe bei jedem statistischen Wert und führt völlig verdient mit 2:1.
Die zweite Halbzeit beginnt nicht im Sinne der Augsburger. Der Ball läuft in den Reihen des VfL, ohne dass die Augsburger das zu verhindern wissen. Doch die zweite Halbzeit wirkt plötzlich wie eine Dublette von Halbzeit eins, nur unter verkehrten Vorzeichen, denn nun reißt der FCA das Match nach und nach an sich, arbeitet sich ins Spiel und nimmt dabei das Stadion mit.
Die Stimmung ist bei 1000 Volt, als Tietz einen Eckball am langen Pfosten ins Tor schweißt, doch Schiedsrichter Schlager erkennt den Treffer zurecht wegen einer Abseitsstellung von Vargas nicht an (71.). Nun ist richtig Feuer in der WWK Arena. Jeder Zweikampf wird seitens des FCA mit höchster Intensität geführt. Offenbar davon beeindruckt ist Wolfsburgs Bornauw, der unbedrängt einen langen und ungefährlich Ball mit dem Schienbein zu einem epischen Eigentor zum Augsburger Ausgleich verlängert (79.). Wenig später brennt in Augsburg die Hütte lichterloh: Vargas verlagert den Ball auf die linke Seite zu Iago, der sofort flankt und in der Mitte Engels findet, der aus kurzer Distanz Pervan anköpft, der den Ball aber zur 3:2 des FCA passieren lassen muss (81).
Anschließend befindet sich der FCA schwer unter Druck, übersteht trotz Feldverweis von Uduokhai (87.) eine wilde Abwehrschlacht mit Glück und Geschick.
Am kommenden Samstag muss der FCA beim 1.FC Köln (15.30 Uhr) wieder auswärts ran.
FC Augsburg: Dahmen – Gumny (78. Okugawa), Gouweleeuw, Uduokhai, Pedersen (64. Iago) – Dorsch (64.Engels), Rexhbecaj, Jensen (78. Beljo), Demirovic, Michel (64. Vargas), Tietz.