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Samstag, 23.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Altes Stadtbad: Linke und FDP gegen Verkaufsabsicht

Die Augsburger Linken und der „Ortsverband Innere Stadt“ der FDP positionierten sich am gestrigen Mittwoch per Pressemitteilungen gegen das Vorhaben der Rathausregierung, das Alte Stadtbad zu verkaufen.

"Nutzenerwägungen sollten auch die Bäderverwaltung umtreiben"

"Nutzenerwägungen sollten auch die Bäderverwaltung umtreiben"


Mit ironischem Ton kommentiert der FDP-Ortsverband die aktuelle Situation in der zum Politikum gewordenen Verkaufsabsicht der Stadtregierung. „Neben der baulichen Sonderstellung und der Identifikationsrolle des Innenstadtbades sollte die Frage, was ein „Privatbetreiber“ an Nutzenerwägungen und Erlösen entwickeln könne, auch die Bäderverwaltung und die Verwaltungsspitze umtreiben“, so der stellvertretende Kreisvorsitzende Karl-Heinz Warschun, der die Absicht der Stadt, einen Investor für das Stadtbad zu finden, als „Wunschidee“ bezeichnete und auf die Vermittlungsmängel der Stadtspitze und der Stadtverwaltung hervorhob: „Insbesondere hätte Gribl als Chef der Verwaltung ein wenig mehr an Informationen und Klärungen veranlassen müssen, um die Verkaufslösung mit begründeten Fakten zu untermauern.“ Die Innenstadt-FDP kritisiert in ihrer Pressemitteilung auch, „dass die Ausgabenrechnung durch Zurechnung von „Gesamtaufwendungen“ für alle Bäder überhöht ist und betriebswirtschaftliche Reserven bislang nicht genutzt werden“.

„Verscherbelung mit brachialem Eifer“

Die Augsburger Linken formulieren ihre Kritik drastischer. „Es ist zu begrüßen, dass eine Initiative für ein Bürgerbegehren zur Erhaltung des Stadtbades entstanden ist. Die Stadtratsgruppe und auch der Kreisverband der Linken werden dieses Bürgerbegehren unterstützen.“ Der Verkauf sei durch die Finanznöte der Stadt in keiner Weise gerechtfertigt, da „gleichzeitig Millionenbeträge für Flughafen, Messe und Kongresshalle verschwendet werden“. Vor zwei Jahren hätte die Stadtregierung noch betont, wie wichtig ihr Bürgernähe sei und gerade für OB Gribl sei der Erhalt und die Sanierung der städischen Bäder ein zentraler Punkt gewesen. Nun betreibe die Stadtregierung mit geradezu brachialem Eifer die Verscherbelung dieses Schmuckstückes, so die beiden Linken Stadträte Alexander Süßmair und Benjamin Clamroth.