Baureferent Grab
Er sei zwar Referent für Kultur und Sport, müsse sich aber zu 80 Prozent mit Bau-Themen beschäftigen. So hatte Peter Grab im November 2008 auf einer Veranstaltung der Augsburger Theaterfreunde seine Tätigkeit beschrieben. In einer 200-Tage-Bilanz stellte er jetzt die Bauaktivitäten des Kulturreferats vor.
Größtes Sorgenkind ist das Theater am Kennedy-Platz. Dort laufen derzeit Außensanierungen und dringende Reparaturen am Bühnenturm. Zur grundlegenden Erfassung des Sanierungsrückstaues im Inneren des Gebäudes, der laut Grab dem am Klinikum nicht viel nachsteht, hat das Referat die Projektgruppe „Sanierung Theater“ eingerichtet. Dieser steht ein Etat von 250.000 Euro für die Grundlagenermittlung zur Verfügung. Das Ergebnis – auch für die anderen Spielstätten und Immobilien des Theaters – soll im Sommer 2009 vorliegen. Für die Erneuerung des 17 Jahre alten Bühnenbodens stehen bereits 450.000 Euro im Haushalt 2009. Ebenfalls auf den Weg gebracht sind die Punkte 97 und 98 aus Kurt Gribls 100-Punkte-Programm: „Sichere Stufen zur Garderobe/zusätzliches Geländer“ und „Räume für Sanitätsdienst“. Auch an Ersatzspielstätten wird bereits gedacht: Mit der Fa. Dierig und der WBG der Stadt Augsburg laufen Verhandlungen. Für die Untersuchung des Offizierskasinos der ehemaligen Sheridan-Kaserne sind 50.000 Euro Planungsmittel im Haushalt 2009 eingestellt, die Verlängerung des Mietvertrags bezüglich des Gignoux-Hauses (Komödie) um ein Jahr ist beschlossen.
Beschlossen ist ebenso der Umbau der Staatsbibliothek. 4,3 Mio. Euro weist der Haushalt 2009 hierfür aus. Mit einer Millioneninvestition rechnet Grab auch beim Römischen Museum. Dort dürfen wegen Einsturzgefahr des Bodens schwere Exponate nicht mehr verrückt werden. Inzwischen liegt ein Statikgutachten vor und eine Arbeitsgruppe für die weitere Vorgehensweise ist tätig. Das Schaezlerpalais wird einen behindertengerechten Aufzug bekommen. Hierfür sind 190.000 Euro im Haushalt verankert, die Planung wird über Sponsoring finanziert. Je 15.000 Euro gibt es für die Synagoge Halderstraße (Beteiligung an einem Sanierungsgutachten) und die Herz-Jesu-Kirche (Bezuschussung der Dachsanierung).
Aber auch mit Neubauten und Immobilienkäufen musste sich das Kulturreferat befassen. Wegen einer Modifikation des Konzepts „Haus des Lesens, Lernens und Lebens“ der im Bau befindlichen Stadtbücherei wurde der Einbau eines zusätzlichen behindertengerechten Aufzugs-Zugangs erforderlich. Für die „Kunst am Bau“ in der Bücherei läuft ein mit 50.000 Euro ausgestatteter Wettbewerb. Am Textilmuseum „tim“, das Mitte 2009 eröffnet, wurde die Verkehrserschließung auf den Weg gebracht. Im Oktober wurde der Kauf der Shed-Hallen neben dem Textilmuseum für den Umzug des Stadtarchivs im Nachtragshaushalt gesichert. Der 7,25 Mio. Euro teure Umbau soll 2010 beginnen.