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Samstag, 23.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Bericht zur naturkund­lichen Forschung in Schwaben erschienen

Der Naturwissenschaftliche Verein für Schwaben hat seinen 117. Bericht zum Jahr 2013 veröffentlicht. Darin stehen Arbeiten zur Botanik, Entomologie und Ornithologie im Vordergrund.

Weibchen des Enzian-Ameisenbläulings (Phengaris alcon) bei der Eiablage auf einem Kreuz-Enzian

In seinen Berichten publiziert der 1846 gegründete und heute 450 Mitglieder zählende Verein aktuelle Untersuchungen und Beobachtungen aus seinen verschiedenen Arbeitsgemeinschaften sowie Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern zu Themen aus Schwaben.

Im aktuellen, 128 Seiten starken und reich bebilderten Bericht stellt Karl Offner die Verbreitung des europaweit geschützten Gabelzahnmooses im Naturpark Westliche Wälder dar und liefert damit Grundlagendaten zu Bestand und Gefährdung dieser seltenen Moosart. Heinz Bussler geht der Frage nach, ob holzbewohnende Käfer im Stadtwald Augsburg die Naturnähe der Kiefernwälder anzeigen und kommt anhand beindruckender Funde zu einem klaren Ergebnis.

Klimawandel beeinflusst die Ausbreitung schwäbischer Tierarten

Anhand der Sichelschrecke, einer Laubheuschrecke zeigen Eberhard Pfeuffer und Peter Hartmann, wie der Klimawandel die Ausbreitung der Tierarten beeinflusst. Den komplexen Lebenszyklus des gefährdeten Enzian-Ameisenbläulings und Maßnahmen zu seinem Schutz erklärt Eberhard Pfeuffer einem weiteren Artikel. Eberhard Pfeuffer und Friedrich Seidler zeigen, dass die blauflügelige Ödlandschrecke, eine seltene und gefährdete Heuschrecke offener Standorte, schnell auf Artenhilfsmaßnahmen reagiert, von diesen aber auch abhängig ist, da natürliche Rohbodenstandorte durch die Kanalisierung unserer Flüsse nicht mehr entstehen.

Die Vorkommen von Drosselrohrsänger und Singschwan und die Bestandsentwicklung der Störche im Raum Augsburg dokumentiert Gerhard Mayer. Professor Bresinsky lobt das private Engagement als Voraussetzung für erfolgreiche biologische Feldforschung und belegt dies an vielen Beispielen. Klaus Kuhn zeigt die Chance auf, die das Projekt „Licca liber“ zur Renaturierung des Lechs bietet und welche Randbedingungen dabei zu beachten sind.

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Die Berichte sind jeweils für EUR 25,- zzgl. Portokosten bestellbar. Die Inhaltsverzeichnisse sind auf der Internetseite des Vereins zu finden.

Foto: Dr. Eberhard Pfeuffer, fotografiert auf dem Damm der Lechstaustufe 21 am 02.07.2013.