Bertolt Brechts Hände im Brechthaus
Aus dem Nachlass von Hainer (Heinrich) Hill (1913-2001) konnte die Stadt Augsburg mit Unterstützung der Wilhelm-Carl-Nagel-Stiftung Ende vergangenen Jahres weitere wertvolle Exponate erwerben, die nun anlässlich des 120. Geburtstags Bertolt Brechts erstmals der Öffentlichkeit im Brechthaus präsentiert werden. Neben dem von Gerhard Thieme angefertigten Abguss der Hände Brechts ist auch eine weitere, neu in die Sammlung gekommene Version der Totenmaske zu sehen.
Nachdem Bertolt Brecht am 14. August 1956 verstorben war, beauftragte Helene Weigel den Bildhauer Fritz Cremer, der sich zufällig in Berlin aufhielt, ihrem Mann die Totenmaske abzunehmen. Da er Brecht jedoch sehr nahe stand, bat er wiederum seinen damaligen Meisterschüler Gerhard Thieme, diesen Dienst zu übernehmen. Am Vormittag des 15. August 1956 formte Thieme, unterstützt von Cremer, im Schlafzimmer Brechts dem Verstorbenen das Gesicht und wohl auch die Hände ab.
Hill hatte Brecht 1950 am Schauspielhaus in Leipzig kennengelernt, von wo er Ende der Spielzeit nach Berlin wechselte. Am Berliner Ensemble arbeitete er dann von 1950 bis 1953 als Bühnenbildner und Regieassistent mit Brecht zusammen.
Gerhard Thieme, Bertolt Brechts Hände, Abguss, Gips, ungefasst, 1956, Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Inv. Nr. 2017/24, erworben mit freundlicher Unterstützung der Wilhelm-Carl-Nagel-Stiftung, © Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Foto: Andreas Brücklmair
Gerhard Thieme, Totenmaske Bertolt Brecht, Abguss, Gips, ungefasst, 1956, Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Inv. Nr. 2017/23, erworben mit freundlicher Unterstützung der Wilhelm-Carl-Nagel-Stiftung, © Kunstsammlungen und Museen Augsburg, Foto: Andreas Brücklmair