Sanierungsstau
Bürgerliche Mitte: Sport- und Bäderentwicklungsplan ist eine Farce
Die Fraktion der Bürgerlichen Mitte kritisiert den Nichtvollzug des städtischen Bäderplans scharf und fordert via Antrag eine Evaluierung sowie eine konkrete Priorisierung, damit das Projekt fortgeschrieben werden könne.
“Vor rund 6 Jahren wurde der Sport- und Bäderentwicklungsplan der Stadt Augsburg verabschiedet und die Sportler:innen und Vereine hofften auf Bewegung in Sachen Entwicklung! Leider wurde in dieser Zeit nichts Neues entwickelt”, so Hans Wengenmeir, sportpolitischer Sprecher der Fraktion Bürgerliche Mitte. Der ursprünglich gut gemeinte Ansatz sei zu einem reinen Not-Sanierungsplan verkommen! Nicht ein neues Projekt sei auf den Weg gebracht worden, vielmehr werde nur an Altproblemen herumgedoktert. So die Kritik-Kanonade von Hans Wengenmeir.
Als Beispiele führt Wengenmeir die Erhard-Wunderlich-Halle an, die zwar vorgesehene Überdachung der Bahn 2 beim Curt-Frenzel-Stadion. Doch gebe es dazu keine konkrete Planung. “Augsburgs Sporthallen und Bäder verkommen immer mehr”, so Wengenmeir.
Die Stadt werde von Notsanierungen getrieben, Gelder würden hin und her verschoben, eine klare Prioritätensetzung sei nicht erkennbar! Daran ändere auch die Sanierung des Spickelbades nichts, die die Stadt etwa so viel kosten würde, wie der Neubau eines 50-Meter Schwimmbades nach Abzug der Förderung durch den Freistaat.
Aus diesen Gründen hat nun die Fraktion Bürgerliche Mitte schnellstens eine Evaluierung, Fortschreibung und neue, konkrete Priorisierung des Sport- und Bäderentwicklungsplanes beantragt und Anfang März eine Rückmeldung von Sportreferent Jürgen Enninger erhalten:
“Rückführend auf den Fraktionsantrag informiert die Sportverwaltung, dass die gewünschte Evaluation der bisher gemäß Beschlusslage priorisierten Einzelmaßnahmen des Sport- und Bäderentwicklungsplans bereits für den Sportausschuss am 10.07.2023 vorgesehen ist. Eine Fortschreibung des Sport- und Bäderentwicklungsplanes an sich wird ein zirka halbjähriges Arbeitsvolumen fordern, das die Sportverwaltung ab dem 3. Quartal 2023 beginnen möchte. Hierfür wäre auch für den Juli-Sportausschuss ein entsprechender Auftragsbeschluss vorgesehen.”
Die Bürgerliche Mitte reagierte darauf mit Sarkasmus: Sportreferent Enninger habe die Notwendigkeit anerkannt und wolle im Sportausschuss im Juli dazu berichten. Interessant so Sportausschussmitglied Wengenmeir: “Wir brauchen also einen neuen Auftragsbeschluss für einen fast sechs Jahre alten Beschluss des Stadtrates, der den Auftrag der Fortschreibung beinhaltete. Zudem wurde damals genau für diese bereits eine eigene Stelle in der Sportverwaltung geschaffen.”