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Erster Erfolg gegen den Brotkäfer

Der erste Teil der vom Brotkäfer befallenen Bestände des Augsburger Stadtarchivs ist erfolgreich behandelt. Dies meldete der Freundeskreis des Stadtarchivs e.V. am vergangenen Donnerstag.

Kerstin Lengger, stv. Archivleiterin (links), mit einem vom Brotkäfer befallenen Buch

Kerstin Lengger, stv. Archivleiterin (links), mit einem vom Brotkäfer befallenen Buch


Die Behandlung der vom Brotkäfer befallenen reichsstädtischen Archivalien findet auf dem Gelände der ehemaligen Augsburger Kammspannspinnerei (AKS) statt. In Kartons verpackt stehen die Reichsstädtischen Bände und Akten in Stapeln luftdicht unter einer Plastikplane und werden seit gut sechs Wochen einer Stickstoffbehandlung unterzogen. Der bis zu 99% angereicherte Stickstoff im Zelt wirkt unnachsichtig in die Tiefe der geschlossenen Aktenbündel und Buchblöcke ein. Den Erfolg der Maßnahme bestätigte vor einer Woche ein Berliner Fachlabor: In allen eingeschickten Proben waren die aus dem Stickstoffzelt entnommenen Brotkäfer erstickt.

Die behandelten Bestände werden nun in die inzwischen bereit gestellten Regale eingeordnet, das Stickstoffzelt wird mit einer zweiten Tranche bestückt. Die Maßnahme liege im Zeitplan, so die Archivare, man könne von einem Abschluss bei Anfang 2011 ausgehen. Die Archivalien werden dringend von Professoren und Studenten erwartet, die sie für ihre Forschungs- und Prüfungsarbeiten benötigen. Eine erste Benutzung soll ab Ende Oktober möglich sein, allerdings nicht mehr in den alten Räumen an der Fuggerstraße, sondern in einem Provisorium in den Shedhallen der AKS. Schließlich will man keinen erneuten Befall riskieren.

» Stadtarchivare im Kampf gegen den Brotkäfer