FCA beendet Auswärtsmisere und stößt auf Rang 6 vor
Durch ein Elfmetertor von Kapitän Paul Verhaegh in der 72. Minute gewinnt der FCA beim Tabellenletzten aus Stuttgart. Negativer Höhepunkt des Spiels: die Rote Karte für den Stuttgarter Schwaab in 27. Minute.
Von Udo Legner
Nach den Niederlagen der Bayern Verfolger Hoffenheim, Wolfsburg, Mönchengladbach und Hannover schienen im Flutlicht der Mercedes-Benz Arena die Sterne für den FCA zum Greifen nahe. Ein Sieg gegen den VfB und erstmals würde die Weinzierl-Truppe im vierten Jahr ihrer Bundesligasaison auf den sechsten Platz hochklettern – mit Tuchfühlung zu den Champions League Plätzen. – Die Punktgewinne von Berlin, Freiburg, Frankfurt und Hamburg setzten Armin Vehs Team unter Zugzwang, da sich bei einer weiteren Heimpleite der Stuttgarter der Abstand zum gesicherten Mittelfeld stark vergrößern würde.
Sicherheitsfußball ohne spielerische Akzente
In der Anfangsphase riskierte der FCA wenig und versuchte Sicherheit in sein Spiel zu bringen. Da Zuordnung und Zweikampfverhalten bei den bayrischen Schwaben stimmten, liefen auch die wenigen Angriffsbemühungen der Stuttgarter ins Leere. So dauert es fast eine Viertelstunde bis die Stuttgarter erstmals gefährlich vor das Augsburger Tor kommt, doch Ragnar Klavan kann vor Ginczek klären. Kurz darauf bereinigt Callsen-Bracker eine brenzlige Situation. Auf der Gegenseite hat die Stuttgarter Abwehr keine Mühe sich der eher einfallslosen Augsburger Angriffe zu erwehren. So war es dem Unparteiischen Kinhöfer vorbehalten, Farbe in diese bislang farblose Partie zu bringen. Nach Foulspiel gegen Altintop zeigte er Schwaab in der 29. Minute die rote Karte. Der Stuttgarter Rechtsverteidiger hatte kurz davor wegen eines taktischen Fouls an Baba Gelb gesehen.
Als hätten sie alle auf dieses Zeichen gewartet, nahm das Spiel nach diesem Platzverweis Fahrt auf. In der 30. Minute kommt der FCA zu seiner ersten Großchance. Altintop hatte auf der linken Seite Baba in Szene gesetzt, der auf den mitgelaufenen Bobadilla nach hinten ablegte. Völlig fei kommt Bobadilla zum Abschluss, scheitert aber an Stuttgarts Schlussmann Sven Ulreich, der die Augsburger Führung mit einer spektakulären Fußabwehr verhindert. Armin Veh verstärkte daraufhin die Stuttgarter Abwehr und ersetzt Ginczek durch Klein.
Unsicherheit trotz Überzahl
Trotz Überzahl und größerer Spielanteile wirkten die Augsburger bei ihrem zu mechanischem Aufbauspiel unsicher. Klavans schlampiger Rückpass bringt Hitz völlig unnötig in Nöte. Die letzten Minuten der ersten Hälfte gehören den Augsburgern, die aus ihrer Überzahl kein Kapital schlagen können. Nach dem Platzverweis stellte Stuttgart sein Angriffsspiel ein. Da auch das Augsburger Offensivspiel allzu leicht auszurechnen ist (fast alle Angriffe werden über die linke Außenbahn vorgetragen), bleibt die Stimmung bei den FCA Anhängern recht gedämpft. Man tröstet sich erst einmal damit, die von den Fanclubs mitgebrachten FCA Wimpel herumzureichen, um damit den FCA in der Mercedes Benz Arena besser ins Bild zu rücken.
Starke zweite Hälfte des FCA wird belohnt
Gleich nach Wiederanpfiff verstärkte der FCA seine Angriffsbemühungen, aber Mölders und Altintop liefen sich
immer wieder in der Stuttgarter Abwehr fest. In der 51. Minute kommt Moritz Leitner aus kurzer Distanz zum Kopfball, doch mit Glück und Geschick kann Callsen-Bracker die Situation bereinigen. In der 65. Minute gelingt Altintop fast das Führungstor, doch der Schuss des Augsburger Routiniers kann vom Benjamin des VfB Stuttgart, dem 18jährigen Baumgartl, noch abgeblockt werden. Nur drei Minuten später ist es Djurdjic, der für Mölders ins Spiel kam, der aus der zweiten Reihe abzieht und Sven Ulreich zu einer großartigen Parade zwingt. Der nächste Konter des FCA bringt die Vorentscheidung. Nach einem feinen Djurdjic-Sprint mit dem Ball wird Bobadilla von Djurdjic genau im passenden Moment bedient und des Argentieners Hereingabe von Hlousek mit dem Arm abgeblockt. Schiedsrichter Kinhöfer zeigt auf den Elfmeterpunkt und lässt sich von dieser Entscheidung auch von den heftig protestierenden Stuttgartern nicht abbringen. Verhaegh verlädt den Stuttgarter Keeper und verwandelt souverän seinen vierten Strafstoß in dieser Saison. Stuttgart Coach Armin Veh ersetzt nach dem Rückstand Leitner und Harnik mit den Offensivkräften Werner und Sararer, aber die Zeit läuft dem VfB davon. Immer wieder bieten sich der Weinzierl Truppe in den Schlussminuten Räume zum Kontern. Überhastet werden diese Großchancen – von wegen bester Großchancen-Verwerter der Liga! – ein ums andere Mal vergeben. In den drei Minuten Nachspielzeit gelingt es dem FCA den VfB von seinem Tor fernzuhalten.
So kam der FCA zu einem verdienten Auswärtssieg, der der kompakten Mannschaftsleistung und einem Quäntchen Fußballglück gleichermaßen geschuldet ist. Am kommenden Samstag empfängt der FCA den Hamburger SV.
FCA: M. Hitz; – R. Klavan; A. Baba; J. Callsen-Bracker; P. Verhaegh; – M. Feulner; H. Altintop; D. Baier; R. Bobadilla; T. Werner; – S. Mölders.
Eingewechselt: J. Hong (83.); F. Caiuby (88.); N. Djurdjic (60.);
Ausgewechselt: M. Feulner (83.); T. Werner (88.); S. Mölders (60.); –
Auswechselbank: A. Manninger (TW); D. Reinhardt; A. Esswein; D. Kohr;
Tore: 1:0 Paul Verhaegh (72.) Elfmeter.