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Freitag, 10.01.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

FCA bringt Labbadia in Not

Der FC Augsburg besiegte in der dritten Runde der 51. Bundesligasaison den VfB Stuttgart vor 30.030 Zuschauern in der SGL Arena mit 2:1 und verlässt somit die Abstiegsränge. Die Tore erzielten Halil Altintop (6.) und Jan-Ingwer Callsen-Bracker (36.) für den FCA sowie Vedad Ibisevic per Foulelfmeter für den VfB (42.).

Von Siegfried Zagler

Bis auf eine Ausnahme vertraute FCA-Trainer Weinzierl seiner Bremer Aufstellung. Für Mo Amsif stand beim FCA Marwin Hitz im Tor. Markus Weinzierl reagierte auf Amsifs Patzer in Bremen. Das Spiel war in der ersten Halbzeit von einem desolat spielenden VfB Stuttgart geprägt, der in den ersten 45 Minuten wie ein Absteiger agierte: vorne harmlos, hinten fehleranfällig. Die Augsburger nutzten die Räume und spielten „gefällig“, verstanden es aber nicht, die Stuttgarter in der ersten Halbzeit für ihre schwache Vorstellung angemessen zu bestrafen, sondern ließen nach ihrer hoch verdienten 2:0 Führung sogar noch einen „Elfmeter aus dem Nichts“ zu, den Ibisevic sicher verwandelte.

Unberechtigter Platzverweis für Traore

Labbadia reagierte auf die schwache Vorstellung seiner Mannschaft und brachte zu Beginn der zweiten Halbzeit Harnik für den enttäuschenden Moritz Leitner. Eine Maßnahme, die das Spiel der Stuttgarter ein wenig dynamischer gestaltete. In der 52. Minute musste FCA-Kapitän Paul Verhaegh einen Schrägschuss von Bokas von der Linie kratzen. Viel mehr brachte der VfB trotz nun größerer Spielanteile nicht zustande. Ab der 70. Minute wurde das Spiel von Schiedsrichter Tobias Welz durch eine schwere Fehlentscheidung vorgezeichnet. Der Unparteiische  schickte den kurz vorher eingewechselten Ibrahim Traore, der in den sechs Minuten, die er auf dem Spielfeld verbringen durfte, bei jedem  Ballkontakt vom Augsburger Publikum ausgepfiffen wurde, mit einer unberechtigten Roten Karte zurück in die Kabine (70.).

Jan Moravek überragend

Spielerisch war das Spiel  beider Mannschaften bis dahin auf niedrigem Niveau. Die Augsburger gingen entschlossener in die Zweikämpfe und zeigten insgesamt mehr Willen das Spiel zu gewinnen. Die Stuttgarter verstanden es in der Offensive nicht, ihre individuelle Klasse umzusetzen. Nach Traores Platzverweis kam Stuttgart überraschenderweise in Fahrt und drängte mit einem Mann weniger, aber dafür mit vollem Risiko auf den Ausgleich. Das Spiel ging nun munter hin und her. In dieser Phase muss man den Augsburgern den Vorwurf machen, dass sie ihre Überzahl-Konter viel zu ungenau gestalteten. Am kläglichsten stellte sich dabei Sascha Mölders an, der in der 80. Minute frei vor dem Tor VfB-Keeper Sven Ulreich anschoss und den Abpraller wie von Sinnen ans Außennetz hämmerte, anstatt den Ball ins leere Tor zu schieben. In der Schlussphase verstärkten die Stuttgarter den Druck, aber mehr als eine Serie von Eckbällen sollte dabei nicht herausspringen.

Hitz überzeugend

FCA Debütant Marwin Hitz hinterließ einen sicheren Eindruck und hielt den Augsburger Sieg fest. Der FCA zeigte eine leidenschaftliche Vorstellung, aus einer insgesamt geschlossenen Mannschaftsleistung ragte Jan Moravek mit seiner Leistung ein wenig hervor. Bereits während des Spiels forderte der VfB-Anhang den Rauswurf von VfB-Trainer Bruno Labbadia, dessen Entlassung in Stuttgart nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint. VfB-Sportvorstand Fredi Bobic hat diese Maßnahme nach dem Abpfiff zumindest angedeutet: „Wenn du Spiele verlierst, hast du schlechte Argumente.“