FCA: Ein Rückschritt auf dem Weg nach Europa
Der FC Augsburg verlor am 25. Spieltag der Fußball-Bundesliga vor 28.359 Zuschauern in der SGL Arena 0:2 (0:1) gegen den FSV Mainz 05. Es handelte sich um ein Spiel mit wenigen spielerischen Höhepunkten. Die Tore für die Rheinhessen schossen Shinji Okazaki (32.) und Ja-Cheol Koo (89.).
Von Siegfried Zagler
Im Heimspiel gegen Mainz 05 setzte FCA-Trainer Markus Weinzierl auf die gleiche Startelf, die vor einer Woche gegen Wolfsburg die erste Halbzeit bestritt. Ohne dass sich in den beiden Strafräumen etwas Bemerkenswertes ereignete, plätscherte die Partie vor sich hin, bis Mainz nach einem Spieleröffnungsfehler des FCA mit 1:0 in Führung ging: Baba und Werner standen auf der linken Seite unanspielbar im Nichts, der ballführende Baier fand keine direkte Anspielstation und riskierte einen flachen Pass in Altintops Zone und brachte Mainz in Ballbesitz. Baba trabte gemütlich zurück und auf der linken FCA-Seite entstand Überzahl für Mainz. Okazaki wurde freigespielt und verwandelte direkt und unhaltbar ins lange Eck.
Eine Reaktion der Augsburger auf diesen Treffer fand nicht statt. Daniel Baier konnte nach einer misslungenen Abwehraktion der Mainzer das Leder nicht drücken und drosch aus 14 Metern über das Gäste-Gehäuse (34.). Fünf Minuten später der zweite Beweis, dass weder über die Außenbahnen noch durch die Mitte Torgefahr in den Mainzer Strafraum getragen wurde: Halil Altintop schoss von der Strafgrenze über das Tor (39.). In der 41. Minute war Marwin Hitz bei einem Schuss von Ja-Cheol Koo gefordert. Und zwei Minuten später konnte der beste Augsburger, nämlich Markus Feulner, in letzter Sekunde mit der Fußspitze das 0:2 durch Joo-Ho Park verhindern.
Kurz vor der Pause dann die Chance zum Ausgleich, doch Raúl Bobadilla scheitert an Loris Karius, der seinen ersten Ball abwehren musste (44.). Fazit zur Halbzeit: Bobadilla abgemeldet, Altintop ein Schatten, Werner „von Baba zugestellt“, Ji nicht wettbewerbsfähig. Die Abwehr steht einigermaßen, die Spieleröffnung ist zu pomadig und somit durchschaubar. Das Berlin-Syndrom hat die SGL Arena erreicht.
In der zweiten Halbzeit änderte sich daran nichts, auch wenn der eingewechselte Caiuby einmal wie ein übermotivierter B-Jugendspieler dem Ball hinterher jagte. Die tief stehenden Mainzer wurden in der Defensive kaum gefordert und die Partie versandete endgültig im Mittelfeld. Mit Pierre-Emile Höjbjerg versuchte Markus Weinzierl der Augsburger Ideenarmut beizukommen, was nicht nicht gelingen sollte. In der 71. Minute hatte Yunus Malli die Gelegenheit, das Gekicke zu entscheiden, doch Hitz konnte diese Großchance gekonnt vereiteln.
Auch in der Schlussphase verstand es der FCA nicht, Druck auf die Mainzer Abwehr auszuüben, dennoch hätte das Spiel um ein Haar eine nette Geschichte geboren: Der von Mainz nach Augsburg gewechselte Shawn Parker wurde von Baba mit einer Traumflanke bedient, doch Parker traf aus vier Metern freistehend vor Karius den Ball nicht richtig. Karius konnte parieren. Die Ausnahme der Regel, denn auch in der zweiten Halbzeit ging vom FCA kaum Torgefahr aus. Als die Augsburger am Ende die Abwehr auflösten, um weiterhin wirkungslos auf den Ausgleich zu drängen, erzielte Koo nach schöner Einzelleistung das Tor zum 0:2-Endstand. Der erste Spieltag mit offiziellem Blick nach Europa sorgte für die dritte Heimniederlage der Augsburger, die sich ihren neu formulierten Ansprüchen als nicht würdig erwiesen. Am kommenden Samstag (15.30) tritt der FCA im Breisgau gegen Freiburg an.
FCA: M. Hitz; – R. Klavan; M. Feulner; A. Baba; J. Callsen-Bracker; – H. Altintop; D. Baier; T. Werner; D. Kohr; R. Bobadilla; – D. Ji.
Eingewechselt: S. Parker (78.); P. Höjbjerg (56.); F. Caiuby (46.); –
Ausgewechselt: H. Altintop (78.); D. Kohr (56.); D. Ji (46.); –
Auswechselbank: A. Manninger (TW); C. Janker; T. Matavz; N. Djurdjic;
Tore:
0:1 Shinji Okazaki (32.),
0:2 Ja-Cheol Koo (89.).