FCA gegen Borussia Mönchengladbach: Verdienter Heimsieg gegen harmlose Gäste
Jess Thorup stand mit seinem Team beim Freitagabendspiel schwer unter Druck. Nach den Pleiten gegen Mainz und Leipzig musste unbedingt ein Sieg her gegen eine Mannschaft, die in der Tabelle vor dem FCA rangierte aber durch ein gutes, überzeugendes Heimspiel überholt werden konnte. Und so sollte es kommen, denn nach 95 Minuten steht der FCA nach dem 2:1 Sieh auf Platz 11 vor den Fohlen!
Von Peter Bommas
Das war zu Beginn des Spiels nicht unbedingt zu erwarten, denn die ersten 20 Minuten gehörten der Borussia. Der FCA – bei der Mannschaftsaufstellung gab es im Vergleich zu den Vorwochen nur den Einsatz von Monie im offensiven Mittelfeld zu vermelden – begann sehr verhalten, wollte defensiv sicher stehen und versuchte durch gelegentliche, offensive Nadelstiche die Fohlenelf zu verunsichern, die zunächst Tempo und Struktur bestimmte. Von beiden Seiten gab es bis zur 30. Minute keine wirklichen torgefährlichen Annäherungen bis in der 31. Minute der freistehende Kleindienst aus halblinker Position zum Schuss kam, aber gut einen Meter am Pfosten vorbeizielte. Diese Halbchance sorgte beim FCA für einen Aufwachmoment, das Spiel wurde lebhafter, der FCA spielte nach vorne, Linksverteidiger Giannoulis konnte mehrmals aus dem Sprint Tietz in der Mitte bedienen, doch dem fehlte einfach die Durchsetzungsfähigkeit und Abgezocktheit eines Demirovic – er konnte die Zuspiele nicht verwerten.
Aber es entstanden durch die Offensivbewegungen des FCA plötzlich mehr Freiräume im Halbfeld, die Borussia zog sich zurück und der FCA kam zu mehreren Eckbällen. Und eine dieser Ecken, immer getreten von Rexhbecaj, führte in der 38. Minute nach einem Abpraller, der bei Schlotterbeck landete, zum inzwischen verdienten Führungstor. Der aufgerückte Innenverteidiger ließ den Ball von der Brust abprallen und zog aus 20 Metern voll ab, der Gewaltschuss ließ Nikolas im Tor der Gladbacher keine Abwehrchance und knallte oben rechts unter die Latte. Es stand 1:0 für den FCA, und dass das dieses Mal geschlossen kämpfende Team diesen Vorsprung in die Halbzeitpause brachte, verdankte sie dem wie zuletzt immer sehr wachen, reaktionsschnellen Tormann Labrovic, der zweimal bei Schüssen der Gladbacher auf der Hut war und super reagierte.
Nach der Halbzeitpause kamen die Mannschaften unverändert aus der Kabine und der FCA übernahm sofort das Kommando, war spritziger und zielgerichteter in seinen Aktionen, weshalb man zunächst verwundert war, als der Trainer in der 56. Minute einen Doppel-Wechsel vornahm. Für den eigentlich stark kämpfenden Mounie kam zum ersten Mal Claude-Maurice für den angeschlagenen Wolf Koodoussou und während man noch beim Diskutieren über den Wechsel war, sprintete der wieder starke Onyeka ballführend über die Mittellinie, bediente mit einem scharfen Querpass den mitgelaufenen Claude-Maurice, der mit seiner ersten Ballberührung nach feinem Dribbling unhaltbar für Nikolas zum 2:0 einschoss. Eine wunderbare Aktion mit der sich die Mannschaft für ihr intensives Spiel belohnte und jetzt auf ein drittes Tor drängte, das aber trotz etlicher Halbchancen nicht fallen wollte. Und wie es dann so oft kommt, die gegnerische Mannschaft erhörte die Weckrufe von Trainer Soane, rappelte sich auf und kam plötzlich gefährlich vors Augsburger Tor. Labrovic musste mehrmals auf der Linie klären, doch beim nächsten Eckball verlor der für den verletzten Schlotterbeck eingewechselte Matsima seinen Gegenspieler aus den Augen, Stöger köpfte auf Kleindienst und der konnte in der 72. Minute aus nächster Nähe unhaltbar für Labrovic zum 1:2 einköpfen.
Gladbach drängte in der Folge auf den Ausgleich, das Spiel wurde hakliger, für Rexhbecaj kam noch Jensen zur Stabilisierung der linken Abwehrseite und man bangte wieder einmal um den FCA und seine Neigung in letzter Minute noch Spiele herzuschenken. Es gab mehrere gelbe Karten – u.a. für Hack und Bauer, die sich richtig in die Haare kriegten – aber der FCA spielte auch die 5minütige Nachspielzeit clever zu Ende, war sich auch nicht zu schade fürs Ballwegschlagen und kleinere Fouls, und brachte so den Sieg wirklich verdient ins Ziel. Tabellenplatz 11 und der Anschluss an die obere Tabellenhälfte machen Mut für die kommenden Spiele gegen Freiburg und Dortmund!