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Samstag, 23.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA in Gelsenkirchen von allen guten Geistern verlassen

Beim Schlusslicht Schalke machte sich der FCA zur Lachnummer der Liga. Anstatt des erhofften Befreiungsschlags setzte es eine 0:1 Niederlage. Folglich trat der FCA seine Rückreise vom Ruhrpott mit dem bereits vertrieben geglaubten Abstiegsgespenst im Gepäck an.

Von Udo Legner

FCA-Coach Heiko Herrlich setzte auf die gleiche Startelf wie beim 2:1 Sieg im letzten Heimspiel gegen Hoffenheim. Die Hoffnung, dass es für sein Team endlich wieder einmal – was lediglich zum Saisonauftakt im September gelang! -zwei Siege in Folge geben würde, erhielt durch den Traumstart des Tabellenletzten S04 bereits in der 4. Minute den ersten Dämpfer. 

Out of the Blue: Frühe Führung für Königsblau

Besonders tragisch hierbei: der Führungstreffer für die Knappen ging auf die Kappe von Keeper Gikiewicz, der so oft die Erfolge für den FCA festgehalten hatte. Und so nahm das Unglück seinen Lauf: Hunter Huntelaar bediente Bozdogan auf der linken Außenbahn, der aus spitzem Winkel und aus im Grunde aussichtsloser Position auf das Gehäuse von Gikiewicz schoss. Doch der indisponierte FCA-Schlussmann ließ den Ball abprallen und kredenzte so dem Geburtstagskind Suat Serdar das Geschenk zur frühen Schalker Führung. 

Augsburger Offenbarungseid

Was auf diesen Rückstand auf Augsburger Seite folgte, war nichts anderes als ein Offenbarungseid. Gegen die königsblaue Zweitliga-Elf S04, Trainer Gramozzi hatte auf Spieler gesetzt, die Schalke auch bei einem Abstieg begleiten würden – wirkten die FCA Spieler in der Anfangsphase wie Amateure, die noch dazu einen schlechten Tag erwischt hatten. 62:38 Prozent Ballbesitz wies die Statistik nach der ersten Viertelstunde für den Tabellenletzten aus, der durch Ozcipka (9.) gleich zu einer weiteren Torchance kam. Der FCA dagegen war dem Schlusslicht in allen Bereichen unterlegen – angefangen bei Ballannahme und Passgenauigkeit bis hin zum Abschluss, wobei die erste nennenswerte Augsburger Offensivaktion ohnehin bis zur 20. Minute auf sich warten ließ.

Erst in der zweiten Hälfte der ersten Halbzeit kam der FCA zu ersten Torchancen. Die klarste vergab Marco Richter nach feinem Zuspiel von Ruben Vargas, dessen Schuss (24.) Schalke-Schlussmann Ralf Fährmann parierte. Die besseren Chance hatten jedoch auch weiterhin die Schalker, denen in den vier vorhergehenden Partien nur ein einziger Treffer (bei der 1:5 Niederlagen gegen den VfB Stuttgart) gelungen war. In der 38. Minute schnupperten die Schalker am 2:0, doch Torschütze Serdar konnte Harits Zuspiel nicht verwerten und schoss aus 11 Metern rechts am Tor vorbei.

Fazit zur Halbzeit: Verdiente Führung für die Hausherren und in Anbetracht des desolaten Auftritts der Augsburger Verwunderung darüber, wie sie es auf das 32 Punkte-Polster und den 11. Tabellenplatz geschafft hatten. 

Man täte dem FCA Unrecht, würde man ihm nicht eine klare Steigerung in der zweiten Hälfte zubilligen. Zumindest die Statistik verbuchte in den ersten zehn Minuten nach Wiederanpfiff Ballbesitz-Vorteile für den FCA (58:42), der nach einem Aussetzer von Stambouli (57.), der eine Flanke von Framberger genau auf Vargas klärte, die Chance zum Ausgleich hatte. Doch Vargas Vollspann-Schuss wurde von Keeper Fährmann spektakulär pariert. Dass der FCA in dieser Drangphase erfolglos blieb, lag ein ums andere mal an den vielen Fehlpässen, die die Augsburger Offensive beim Umschaltspiel immer wieder ins Leere laufen lief. Vom S04-Südstern Macarell bis zum Nordlicht Huntelaar waren die Schalker ihrem Gegner in Sachen Einsatz und Ballsicherheit selbst in dieser Phase überlegen. Die letzte Großchance für den FCA vergab Richter (77.), dessen Fallrückzieher von Fährmann spektakulär über die Latte gelenkt wurde. 

Auch der anschließende Doppelwechsel (79.) (Gregoritsch und Benes für Hahn und Vargas) blieb ohne Wirkung und so dümpelte das Spiel – abgesehen von einem Hingucker durch Huntelaar, dessen Freistoß aus 22 Metern Gikiewicz gerade noch parieren konnte – bis zum Schlusspfiff dahin. 

Trotz dieser Niederlage behauptete der FCA den 11. Tabellenplatz, den es am nächsten Spieltag gegen den Tabellen-Sechzehnten aus Bielefeld (Samstag, 15.30 Uhr) unbedingt zu verteidigen gilt.

FC Augsburg Gikiewicz – Framberger, Gouweleeuw, Uduokhai, Gumny (71. Pedersen) – R. Khedira (46. Strobl), Gruezo – D. Caligiuri (71. Niederlechner), M. Richter, Vargas (79. Gregoritsch) – Hahn (79. Bénes)