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Sonntag, 27.10.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA: Nicht Fisch, nicht Fleisch

Der FC Augsburg hat in der Bundesliga wieder mal ein Spiel gewonnen und steht nach fünf Spieltagen mit fünf Punkten recht ordentlich in der Tabelle. Bliebe es bei diesem Punkte-Schnitt, käme man am Ende auf 34 Punkte. Das wäre die gleiche Ausbeute wie in der Vorsaison, in der  Augsburg drei Mannschaften hinter sich lassen konnte.

Kommentar von Siegfried Zagler

Auswärts gegen Bayern und Leipzig verloren. Zu Hause gegen drei formschwache Teams zwei Remisen und einen Sieg erarbeitet. Das hört sich nicht ganz schlecht an, zumal der FCA gegen Gladbach in letzter Sekunde einen Treffer hinnehmen musste. Wäre das nicht passiert, stünde der FCA mit 7 Punkten … . Doch lassen wir das!

Dass der FCA nach 17 Pflichtspielen wieder einen Dreier einfahren konnte, hatte mehr mit der Unfähigkeit der Mainzer zu tun, als mit der eigenen Leistung. Mit Glück und nur mit Glück überstand der FCA die ersten zehn Minuten mit nur einem Gegentreffer. Wäre der zweite Treffer der Mainzer nicht vom VAR kassiert worden, wäre eine sehr verunsichert wirkende Mannschaft vermutlich zusammen mit der Stimmung im Stadion abgestürzt.

Grauenvoll auch das Augsburger Spiel nach dem glücklichen Ausgleich. Kein Tempo nach vorne, keine zielführende Pässe durch die Mitte, kaum Flankenläufe, keine ankommende Flanken, keine gewonnene Dribblings oder gefährliche Fernschüsse oder Standardsituationen. Nachdem die Mainzer nach einem guten Beginn ihren roten Faden verloren hatten, fiel auf, dass der FCA gar keinen Faden hat. Lange Bälle segelten irgendwie in die Halbräume oder auf die Außen, ohne Idee und Spielwitz kickte der FCA vor sich hin.

Die zweite Hälfte war aus Augsburger Sicht auch deshalb besser, weil die Rheinhessen kaum noch etwas zustande brachten und dabei den grottigen Auswärtsauftritten des FC Augsburg sehr nahe kamen. Dass der FCA nach dem Platzverweis von Engels über 30 Minuten mit einem Mann weniger kein Tor kassierte, hatte ebenfalls sehr viel mit der Krise der Mainzer zu tun – und mit Glück, dass ein schwerer Dahmen-Patzer nicht bestraft wurde.

Ein Sieg ist ein Sieg, ist ein Sieg! Das Publikum zeigte die letzen zehn Minuten Begeisterung, als der FCA mit Mann und Maus erfolgreich verteidigte. Und unterm Strich, war die Leistung in der zweiten Halbzeit besser als die Leistung gegen Bochum. Doch der FCA bleibt ein schwer zu nehmendes Zwischending, nicht Fisch nicht Fleisch mogelt er sich zwischen Dreier- und Viererkette durch die Bundesliga.

Weiterhin erlaubt sich die FCA-Abwehr amateurhafte Aussetzer und weiterhin will dem FCA nach vorne fast nichts gelingen. Die Auftritte des FCA sind viel zu strukturlos, um ein “Weiter so” auch nur ansatzweise in den Mund nehmen zu können.