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Samstag, 09.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

FCA-Schlappe in Heidenheim

„Es geht immer weiter – vorwärts.“ – So endet der Newsletter des FC Heidenheim nach dem Galaauftritt beim 4:0 Heimsieg gegen den FCA, der das Team der Frank Schmidt-Schützlinge am zweiten Spieltag zum Tabellenführer der Bundesliga machte. Beim FCA stellt sich dagegen die Frage, wann, wie und mit wem es endlich wieder vorwärts gehen könnte.

Von Udo Legner

Vor Anpfiff der Partie wurde Ex-FCA-Spieler Niklas Dorsch an seiner alten Wirkungs­stätte in der Voith-Arena herzlich begrüßt. Der neu formierte FCA trat fast mit derselben Startelf wie beim Saison­auftakt gegen Werder Bremen an. Lediglich im Mittel­feld lief statt Arne Engels, der in einem Last Minute-Deal für 11 Millionen nach Celtic Glasgow transferiert worden war, der Finne Fredrik Jensen auf.

Dann kam es, wie es nicht kommen sollte, denn zumindest die Anfangs­minuten  waren äußerst vielver­sprechend für den FCA. Schon in der 2. Minute setzte Arne Maier einen Freistoß aus dem linken Halbfeld an die Latte. Die gute Stimmung bei den ca. 2.000 mitgereisten FCA-Fans erhielt freilich schon wenig später einen Dämpfer, da das Augsburger Elfmeter-Dilemma seine Fortsetzung fand. Als Keven Schlotterbeck mit seinem Ellenbogen an den Ball kam (6.), wurde der Unparteiische Petersen vom VAR aufgefordert, die Szene am Bildschirm zu überprüfen. Der Schieds­richter entschied auf Handelfmeter, den Paul Wanner, der 18-jährige Senkrecht­starter des FC Heidenheim, eiskalt zur Führung für die Heidenheimer verwandelte. Der FCA brauchte nicht lange, um diesen Tiefschlag wegzustecken. Die Augsburger hatten weiterhin mehr Ballbesitz und erspielten sich auch einige Chancen – die beste hatte Pedersen, dessen Schuss knapp am Heidenheimer vorbeizischte (23.) – die sie jedoch allesamt nicht zu nutzen wussten. In der 27. Minute stand einmal  mehr Schlotterbeck im Zentrum des Geschehens, doch sein Kopfball im Anschluss an einen Eckball ging nur an die Latte. Wie man es besser macht, demon­strierten kurz darauf die effizienteren Heidenheimer. Der brasilianische Neuzugang Scienza schloss eine schöne Kombination über Föhrenbach und Pieringer mit einem wuchtigen Kopfball zum 2:0 für die Heidenheimer ab (30.).

Der neue Spielstand ließ  erste Erinnerungen an den letzten FCA-Auftritt auf der Ostalb hochkommen, als die Augsburger bei Jess Thorups Trainerdebüt ebenfalls 0:2 zurücklagen, aber noch mit einem 5:2 Auswärtssieg die Heimreise antraten. Doch bis zur Halbzeitpause blieb es trotz deutlich einer höheren Ballbesitz­quote für die bayerischen Schwaben beim Prinzip Hoffnung.

Fazit zur Halbzeit: Nach einer starken ersten Halbzeit führt der FCH nicht unverdient 2:0. im Gegensatz zum FCA überzeugten bei der Schmidt-Truppe vor allem die Neuver­pflichtungen, die den Weggang der Topscorer (Jan-Niklas Beste, Tim Kleindienst und Eren Dinkci) wettmachten.

Wer gehofft hatte, dass sich das Blatt für den FCA wie in der letzten Saison nach dem Rückstand noch wenden würde, sah sich bald eines Besseren belehrt. Trotz der vom FCA-Coach vorgenommenen Wechsel – Ruben Vargas und Marius Wolf ersetzten die enttäuschenden Jensen und Pedersen – liefen die Angriffs­bemühungen der Augsburger auch weiterhin ins Leere. Zu einfallslos, zu durchsichtig agierte der FCA in der gegnerischen Hälfte und wurde noch dazu von einem Doppelschlag in der brütenden Voith-Arena kalt erwischt. Adrian Beck (69.) und Maximilian Breunig (73.) waren die Torschützen für den FCH. Diesen weiteren Tiefschlägen vermochte der FCA bis zum Schlusspfiff nichts Nennenswertes entgegen­zusetzen und so blieb es beim 4:0 Heimsieg der Heidenheimer gegen einen in der Offensive wie auch in der Defensive enttäuschenden FCA.

Die Serie hält – leider!

Der Heidenheimer  “Unkaputtbar”-Autor und Trainer Frank Schmidt wollte nach dem Traumstart seines Teams – fünf Siege in den ersten fünf Pflichtspielen – die Kirche im Dorf lassen und fand beschwich­tigende Worte: „Es ist ein guter Start, nicht mehr, nicht weniger.“ Angesichts all der Häme, der sich der FCA nach seinem  Fehlstart auf Facebook ausgesetzt sah, – den fünf sieglosen Partien am Ende der letzten Saison folgten zwei weitere zu Saisonbeginn – ist man versucht zu sagen: Es ist ein schlechter Start, nicht mehr, nicht weniger. Die beiden nächsten Heimspiele nach der Länder­spiel­pause – gegen St. Pauli (So. 15.9. um 15.30 Uhr) und Mainz (Fr. 20.9. um 20.30 Uhr) dürften allerdings Aufschluss darüber geben, wohin die Reise des FCA in dieser Saison geht.

Aufstellung FC Augsburg:
Labrovic – M. Pedersen (46. Marius Wolf), Gouweleeuw, K. Schlotterbeck, Giannoulis – Breithaupt (63. Kömür) – Rexhbecaj, A. Maier (74. Jakic) – F. Jensen (46. Vargas) – Essende, Tietz (59. Mounié)

Foto: Hermann Schmid