FCA zeigt in Frankfurt seine große Klasse
Nach einer überragenden zweiten Halbzeit konnte sich der FC Augsburg vor 4000 Zuschauern am Bornheimer Hang am heutigen Samstag mit 2:1 gegen den FSV Frankfurt durchsetzen und steht nun zum ersten Mal dort, wo er in dieser Saison auch hingehört: an der Tabellenspitze.
Von Siegfried Zagler
Jos Luhukay ließ in Frankfurt die gleiche Mannschaft des vorangegangenen Spieltags auflaufen. Ein Novum und eine Maßnahme, die ahnen lässt, dass die Augsburger Mannschaft langsam das Spiel im Sinne des niederländischen Coachs zu spielen in der Lage ist. Auf tiefem Geläuf schenkten sich beide Mannschaften von Beginn an nichts. Für Spielentfaltung gab es hüben wie drüben wenig Raum und Zeit, dennoch war für aufmerksame Beobachter am Bornheimer Hang deutlich erkennbar, dass der Erfolg des FSV nichts mit dem Zufall, sondern sehr viel mit der fußballerischen Klasse der Frankfurter zu tun hat. In der ersten Viertelstunde kombinierten sich die Boysen-Schützlinge besonders über die rechte Seite sehr ballsicher und flüssig in den FCA-Strafraum, was aber nicht zu zwingenden Torchancen führte, da die in der ersten Halbzeit insgesamt sehr tief stehende FCA-Abwehr sehr konzentriert und nahezu fehlerfrei zu Werke ging. Im Spiel nach vorne entwickelte der FCA in der ersten Halbzeit sehr selten Torgefährlichkeit. Stephan Hain verlor zu oft und zu schnell den Ball und der zuletzt auf der rechten Seite so dynamisch agierende Tobias Werner schien mit dem holprigen Boden und seinem Gegenspieler einen aussichtslosen Kampf zu führen.
Der FCA spielte die Frankfurter an die Wand
In der zweiten Halbzeit zeigte der FCA seine bisher beste Saisonleistung, allerdings erst nach dem Führungstreffer der Frankfurter. In der 49. Minute verlor Hain in der Vorwärtsbewegung einen leichten Ball und aus dem schnellen Gegenstoß der Frankfurter entwickelte sich das 1:0 für die Gastgeber. Ein dummes Tor, bei dem Simon Jentzsch nicht besonders gut aussah. Danach zeigte der FCA durchgehend bis zum Schlusspfiff eine erstklassige Leistung und spielte mit körperintensivem Druckfußball und feinen Kombinationen die Frankfurter an die Wand. Nach ihrem Führungstreffer nahm der FCA die Bornheimer beinahe in jeder Hinsicht aus dem Spiel. Die beiden sehenswerten Augsburger Tore waren die logische Konsequenz einer Match-Dramaturgie, die nicht nur die bessere physische Verfassung der Siegermannschaft widerspiegelte. Der Sieg des FCA war hochverdient und geht vor allem deshalb vollkommen in Ordnung, weil bei den schwierigen Bedingungen in Frankfurt der stärkere Wille und die reifere Spielanlage der Augsburger in der zweiten Halbzeit das Spielgeschehen prägten. Die 300 mitgereisten FCA-Fans feierten ihre siegreichen Helden nach dem Schlusspfiff minutenlang mit südländischer Begeisterung. Am kommenden Samstag empfängt der FCA die Berliner Hertha und bestreitet wohl zum ersten Mal seit dem Aufstieg in die Zweite Liga als Tabellenführer das dritte Spitzenspiel in Folge.
FCA: S. Jentzsch, – P. Verhaegh, G. Sankoh, U. Möhrle, A. Bellinghausen, – T. Werner, D. Brinkmann, K. Kwakman, M. De Jong, – N. Rafael, S. Hain.
Eingewechselt: S. Bertram (71.); T. Oehrl (77.); J. De Roeck (90.).
Ausgewechselt: M. De Jong (71.); T. Werner (77.); N. Rafael (90.).
Auswechselbank: D. Baier; M. Nebel; M. Amsif; B. Woltmann.
Tore:
0:1 Sascha Mölders (49.)
1:1 Stephan Hain (58.)
2:1 Torsten Oehrl (87.)