„Friedensstadt hat Mixa satt“
Rund 30 Bürger, begleitet von fast ebenso vielen Polizeibeamten und Journalisten, zogen gestern vom Königsplatz zum Dom, um gegen Augsburgs Bischof Dr. Walter Mixa zu demonstrieren.
Die Linksjugend SOLID, die Augsburger Linken und der Bund für Geistesfreiheit (bfg) hatten anlässlich der Osterpredigt des Bischofs zur Demonstation aufgerufen. In seiner Predigt hatte Mixa – unter Bezug auf den Nationalsozialismus und den Kommunismus – die Unmenschlichkeit des praktizierten Atheismus angeprangert (die DAZ berichtete).
Stadtrat Dietmar Michalke (Die Linke) warf in seiner Rede am Königsplatz Mixa Geschichtsfälschung vor, wenn er Konfessionslosen die Taten von Christen oder Andersgläubigen in die Schuhe schiebe. Der Nationalsozialismus sei keine atheistische Bewegung gewesen. Selbst Hitler sei bis zuletzt Mitglied der Römisch Katholischen Kirche gewesen und habe sich immer wieder als der „von Gott gesandte Führer“ bezeichnet.
Bei einsetzendem Nieselregen zogen die Demonstranten anschließend – lautstark „Friedensstadt hat Mixa satt“ skandierend – durch die Fußgängerzone am Gebäude des Sankt Ulrich Verlages vorbei bis zum Augsburger Mariendom. Alexander Süßmair (Die Linke) appellierte in seiner Schlussrede vor dem Dom an die gegenseitige Toleranz in der Stadt Augsburg als Friedensstadt. Er schien Gehör von ganz oben gefunden zu haben: Pünktlich zum Veranstaltungsende kam die Sonne heraus. „Schau, das hat sogar der liebe Herrgott gehört“, sagte einer der Teilnehmer zu dem kleinen Mädchen an seiner Hand und zeigte in den Himmel.
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