Fünf Thesen zu Augsburg
Am Augsburger Friedensfest wurden Thesen an fünf Toren in der Augsburger Innenstadt angeschlagen. Unter dem Motto „soziale und kulturelle Teilhabe für ALLE“ machte die Augsburger Armutskonferenz auf ihr Engagement und auf den Handlungsbedarf in der Stadt aufmerksam.
Von Rebecca Steinhart
Zentraler Platz der Aktion: der Annahof (Foto: Attac-Augsburg)
Während in den anderen Städten und Gemeinden der Bundesrepublik der vergangene Donnerstag ein ganz normaler Tag war, so wunderte sich in Augsburg vermutlich keiner über die ungewöhnlichen Aktivitäten in der Stadt. Die Schaezlerstraße lag friedlich da und war nicht von Autos verstopft wie sonst, und die Türen der Augsburger Geschäfte blieben geschlossen. Dass das Augsburger Friedensfest mehr ist als nur ein freier Tag, wurde durch ein umfangreiches Programm an verschiedenen Ecken
der Stadt sichtbar, wie im Annahof oder im Botanischen Garten. An fünf Toren in der Augsburger Innenstadt – Tore von Rathaus und Kirchen – hatte die Augsburger Armutskonferenz Thesen angebracht.
Gedanken zu Arbeit, Bildung und Kultur, Gesundheit, Wohnraum und Mobilität
Die Grundaussage der Plakate lässt sich auf fünf Statements reduzieren: Arbeit für ALLE, Bildung und Kultur für ALLE, Gesundheit für ALLE, Wohnraum für ALLE und Mobilität für ALLE. Auf den ersten Blick klingen die Aussagen gewohnt allgemein. Die Plakate gingen jedoch auf konkrete Beispiele und praktische Ideen ein, ähnlich auch die Internetpräsenz hinter dem Projekt.
Friedensfest im Augsburger Annahof
Hintergrund der fünf Thesen war eine Befragung der Augsburger Armutskonferenz im Vorfeld. Unter dem Motto „soziale und kulturelle Teilhabe für ALLE“ hatten die Organisatoren Repräsentanten aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Kultur zu ihren Projektvorschlägen und Visionen befragt. Der Thesenanschlag an den fünf Toren ist das Ergebnis dieser Befragung. Zentraler Platz der Aktion war der Annahof. Hier, im Kreise des Augsburger Friedensfestes, hatte die Augsburger Armutskonferenz einen Stand bei der Friedenstafel, an dem ebenfalls Raum für Diskussionen und Ideen entstand.
Ausblick: partei- und konfessionsübergreifender Sozialpakt
Mit den Aktivitäten am 8.8. ist die Initiative der Augsburger Friedenskonferenz nicht zu Ende. Die Projektideen sollen ausgewertet werden. Anschließend will die Friedenskonferenz zusammen mit den politisch verantwortlichen Akteuren der Augsburger Gesellschaft, den Wohlfahrtsverbänden sowie Bürgerinnen und Bürgern auf dieser Grundlage einen partei- und konfessionsübergreifenden Sozialpakt erarbeiten.
Die Augsburger Armutskonferenz sieht einen gesamtgesellschaftlichen Handlungs- und Vernetzungsbedarf in den Bereichen Wohnen, Arbeiten, Bildung, Kultur, Gesundheit und Mobilität. Der AK Soziales von Attac-Augsburg engagiert sich aktiv an der Augsburger Armutskonferenz und seinen Aktivitäten.