Glaspalast: Stadt verlängert Mietvertrag für H2
Der neue Vertrag mit der Walter Glaspalast GbR und der Stadt sichert den Fortbestand des „H2 – Zentrum für Gegenwartskunst“
Die Stadt Augsburg mietet auch künftig die Flächen im Erdgeschoss des Glaspalasts für die Präsentation zeitgenössischer Kunst an. Dem Abschluss eines entsprechenden Vertrags mit der Walter Glaspalast GbR für die nächsten 15 Jahre hat der Augsburger Stadtrat in seiner Juli-Sitzung einstimmig zugestimmt. Nach Ablauf der Mietzeit sieht der Vertrag eine zweimalige Option für die Stadt auf Verlängerung um jeweils fünf Jahre vor.
OB Eva Weber: „Hier ist ein tolles Museumsquartier entstanden“
Oberbürgermeisterin Eva Weber: „In Augsburg ist in den vergangenen Jahren im Textilviertel ein tolles Museumsquartier entstanden. Fast Tür an Tür stehen hier das Staatliche Textil- und Industriemuseum, das Stadtarchiv, die Stadtarchäologie und ein ganzer Reigen an Orten für zeitgenössische Kunst im Glaspalast zusammen. Diese Bündelung verstärkt auch die Anziehungskraft jeder einzelnen Institution und die besondere Aura des Textilviertels, in welchem Geschichte und Moderne eine Einheit bilden. Umso mehr freut mich die heutige Vertragsunterzeichnung.“
Jürgen K. Enninger: „Herausragende Infrastruktur für die Kunst“
Kulturreferent Jürgen K. Enninger: „Durch diese Bündelung zeitgenössischer Kunstpositionen und der dadurch zu erwartenden deutlichen überregionalen Wahrnehmung wird der zeitgenössischen Kunst in Augsburg eine herausragende Infrastruktur zur Verfügung gestellt. So entstehen neue Synergien zwischen Künstlerinnen und Künstlern, Galerien und der öffentlich geförderten zeitgenössischen Kunst.“
Clusterbildung stärkt weitere Kunstparten in Augsburg
In Folge der neuen Clusterbildung für Gegenwartskunst im Glaspalast entsteht gleichzeitig auch eine Intensivierung des Zentrums für Kinder- und Jugendtheater im abraxas. Kulturreferent Jürgen K. Enninger betont: „Der neue Vertrag ist ein großer Zugewinn: Es ist uns nicht nur gelungen, die national herausragenden Flächen im Glaspalast – einem Bau nach Plänen von Philipp Jakob Manz – zu erhalten, sondern auch noch zusätzliche Flächen für zeitgenössische Kunst im Glaspalast anzumieten. So schaffen wir andernorts zusätzlich Räume für andere Kunstsparten – in diesem Fall für Kinder- und Jugendtheater.“ Enninger weiter: “Alle Kunstsparten haben so künftig ihre Heimat in der Stadt: Musik am Gaswerk, Kinder- und Jugendtheater im abraxas und zeitgenössische Kunst im Glaspalast.
„H2 – Zentrum für Gegenwartskunst“ mit Bibliothek und Artothek
Zum „H2 – Zentrum für Gegenwartskunst“ gehört seit dem Eröffnungsjahr 2006 auch die viel genutzte, öffentlich zugängliche Bibliothek der Kunstsammlungen sowie die Artothek der Gesellschaft für Gegenwartskunst, die auf Einladung der Kunstsammlungen und Museen seither im Bibliotheksbereich ihren Sitz hat. In der Folge wurde das „H2 – Zentrum für Gegenwartskunst“ weit über die Grenzen der Stadt hinaus als bekannter und anerkannter Ort für zeitgenössische Kunst etabliert.
Halle 1 als erweiterter Raum für Gegenwartskunst
Die durch den Auszug der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen im Jahre 2019 freigewordene Halle 1 im Erdgeschoss wird in Abstimmung zwischen dem Kulturreferat und den Kunstsammlungen und Museen als erweiterter Raum für Gegenwartskunst spartenübergreifend genutzt. Einerseits wird der Raum durch den Berufsverband Bildender Künstler (BBK) für die Große Schwäbischen Kunstausstellung genutzt. Andererseits bietet die Halle 1 zusätzliche Ausstellungsmöglichkeiten für lokale und überörtlich arbeitende Kunst- und Kulturschaffende – auch zum Zweck der Nachwuchsförderung, wie zuletzt mit der „Schwabillu – Schwäbische Ausstellung für Illustration“ und der Schau zeitgenössischer Kunst „Polychrom“.
Ausstellungsort für neue Kunstpositionen
Darüber hinaus wird die Stadt Augsburg die Halle 1 für Ausstellungen und Veranstaltungen wie die Verleihung des städtischen Kunstpreises und des städtischen Kunstförderpreises sowie für Projekte elektronischer und zeitgenössischer Musik und Klangkunst nutzen. Auch ein Umzug des Medienkunst-Festivals „lab30“ in die Halle 1 ist nicht ausgeschlossen. Auf diese Weise wird die Halle 1 zum Ausstellungsort für neue Kunstpositionen.
Räumliche Synergien für Kunstschaffende
Im zweiten Obergeschoss mietet die Stadt künftig eine zusätzliche Fläche von rund 350 Quadratmetern an. Diese Fläche wird an neun Monaten im Jahr dem Berufsverband Bildender Künstler (BBK) als Ersatz für die bisherige Ausstellungsräumlichkeit im Kulturhaus abraxas überlassen. So entstehen Synergien wie zum Beispiel für die Große Schwäbische Kunstausstellung, die in der Halle 1 vom BBK durchgeführt wird. Darüber hinaus steht die Fläche lokalen und überörtlichen Kunstschaffenden als Raum für Kunst und Kultur zur Verfügung.