IHK Schwaben und IHK Ulm fordern bei Corona-Maßnahmen Gleichklang zwischen den Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg
Unternehmen, die Corona-konforme Hygienekonzepte anbieten, sollen wieder eigenverantwortlich wirtschaften können, so die Forderung der beiden Handelskammern
Die benachbarten Industrie- und Handelskammern Schwaben und Ulm sehen in einem möglichst einheitlichen Vorgehen bei den Lockerungen von Anti-Corona-Maßnahmen Vorteile für alle Beteiligten. Den Vertretern beider IHKs zufolge kann die Politik so gleich drei Ziele erreichen: die Akzeptanz in staatliche Entscheidungen stärken, den Unternehmen gleiche Wettbewerbsbedingungen bieten und den Bürgern unnötige Wege ersparen. „In der ersten Phase der Corona-Krise, also der Zeit des wirtschaftlichen Lockdowns, war Geschwindigkeit entscheidend. Da haben beide Bundesländer sehr rasch gehandelt. Das war hilfreich, gerade bei der Entwicklung von Fördermaßnahmen wie der Soforthilfe“, sagt Dr. Andreas Kopton, Präsident der IHK Schwaben, und weiter: „Beim Hochfahren der Wirtschaft braucht es neben branchenspezifischen Fahrplänen auch ein abgestimmtes Vorgehen über Ländergrenzen hinweg. Nur so kann das Drehkreuz der Technologieachse Süd gemeinsamer Impulsgeber bleiben.“ Diese Verkehrs- und Wirtschaftsachse zieht sich quer durch Süddeutschland, von Karlsruhe bis ins niederbayerische Chemiedreieck.
Auf Eigenverantwortung der Unternehmen bauen
„Die Wirtschaftsministerien beider Bundesländer hatten bislang ein offenes Ohr für die Sorgen der Unternehmen. An sehr vielen Stellschrauben hat die Politik schnell und unbürokratisch gedreht. Umso wichtiger ist es jetzt, dass auf beiden Seiten der Grenze die Eigenverantwortung der Unternehmen stärker ins Zentrum rückt“, erklärt Dr. Jan Stefan Roell, Präsident der IHK Ulm. Die Grundlage dafür hätten die letzten Wochen gelegt: „Händler und Gastronomen haben bewiesen, dass sie branchenspezifische Konzepte konsequent und kreativ umsetzen können. Die laufenden Betriebskosten sind derzeit für die meisten Unternehmen, trotz Hilfspaketen und Kurzarbeitergeld, eine starke Belastung. Wir fordern weiterhin, dass alle Unternehmen, die Corona-konforme Konzepte anbieten, wieder wirtschaften dürfen. Dazu gehören dann auch sorgfältige Kontrollen der Hygienemaßnahmen, damit nicht einige Nachlässige den Wiederstart der Wirtschaft behindern.“
Fahrpläne jetzt synchronisieren
Die Corona-Krise stellt alle Betroffenen vor noch nie dagewesene Herausforderungen – die Politiker, die Bürger und die Unternehmen. Umso wichtiger sei es beim schrittweisen Re-Start gemeinschaftlich zu agieren, so Dr. Kopton: „Die Hotellerie, der Tourismus und das Veranstaltungs- und Messewesen stehen bereit für einen Re-Start. Grenzüberschreitende Zeitpläne wären ein gemeinsames Zeichen für die gebeutelte Wirtschaft. Denn auch Öffnungspläne, die ein bis drei Wochen voneinander abweichen, spüren die Unternehmen. Da kommt es auf jeden Tag an.“
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Über die IHK Schwaben
Die IHK Schwaben vertritt im Regierungsbezirk Schwaben 140.000 Mitgliedsunternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistungen. Sie ist seit 1843 das Selbstverwaltungsorgan der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts berät sie Unternehmen, bündelt und vertritt deren Interessen und bildet Menschen in der Region aus und weiter. Sitz der IHK Schwaben ist Augsburg. Darüber hinaus gibt es acht Regionalbüros in Donauwörth, Günzburg, Kaufbeuren, Kempten, Lauingen, Lindau, Memmingen und Neu-Ulm. Ihr gewählter Präsident ist Dr. Andreas Kopton. Als Hauptgeschäftsführer fungiert Dr. Marc Lucassen.
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