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Mittwoch, 08.01.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Kein Rad dreht sich mehr im Nahverkehr

Sehr zufrieden zeigt sich Hans Blöchl, Streikführer der Gewerkschaft ver.di, mit dem ersten Streiktag in Augsburg.

„Ein Auftakt der Mut macht und motiviert“, meint der Gewerkschafter. Fast 400 Beschäftigte der AVG und der Verkehrs GmbH hatten die Arbeit niedergelegt. Es fuhr kein Bus und keine Straßenbahn und auch in den Werkstätten wurde nicht gearbeitet. Selbst in den Büros der Verwaltung gab es nur eine dünne Besetzung. Keine Arbeit gab es auch für die eingerichteten Notdienste. Störungen, die irgendeine Gefährdung bedeutet hätten, traten nicht auf, sagt Blöchl zufrieden.

Die Reaktionen in der Bevölkerung sind nach Gewerkschaftsangaben überaus positiv, es wird von nur wenigen kritischen und ablehnenden Stimmen berichtet. „Natürlich wird das mit zunehmender Streikdauer schwieriger“ spricht der ver.di–Mann aus Erfahrung. Das von manchen erwartete Chaos blieb jedoch aus. Viele Fußgänger und Radfahrer waren unterwegs, der Autoverkehr war stärker als sonst. Aber es lief meist reibungslos.

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Für den heutigen Streiktag sieht man bei ver.di ebenfalls keine Probleme. Es werden sich sicher manche den Einkaufsbummel in der Innenstadt schenken. Umsatzeinbußen beim Einzelhandel sollten diesen „veranlassen, Druck auf eine Tarifeinigung zu machen“. Das könnte durchaus hilfreich sein, meint Blöchl. Die Streikenden selbst sind kampfbereit „selbst wenn es Wochen dauert“, so der Tenor an den Streikposten.

Für die kommende Woche hat ver.di noch keine konkreten Streikpläne bekanntgegeben. Es wurde aber zugesagt, die Öffentlichkeit 48 Stunden vor dem nächsten Streik zu informieren.