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Samstag, 23.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Kresslesmühle: Grüne fordern Definitionsarbeit

Die Grünen mahnen eine Diskussion darüber an, was in der in der Kresslesmühle zukünftig passieren soll.

Geht zum Jahresende in den Ruhestand: Hansi Ruile, Geschäftsführer der Kresslesmühle

Geht zum Jahresende in den Ruhestand: Hansi Ruile, Geschäftsführer der Kresslesmühle


Die Grüne Stadtratsfraktion hat auf einen Bericht der Augsburger Allgemeinen reagiert, demzufolge ein aussichtsreicher Bewerber um die Leitung der Kresslesmühle sich zurückgezogen habe, weil ihm die Perspektive des Kulturhauses nicht klar schien. Die Grünen fordern nun Kulturreferent Peter Grab auf, das Ausschreibungsverfahren zu stoppen. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Reiner Erben sieht Handlungsbedarf bezüglich der zukünftigen konzeptionellen Ausrichtung der Kressesmühle und mahnt eine eine inhaltliche Diskussion an. „Es muss eine Diskussion darüber stattfinden, was in dieser Einrichtung zukünftig passieren soll. Auf dieser Basis kann erst ein inhaltliches Profil für eine Stellenausschreibung entwickelt werden.“ Hansi Ruile, der derzeitige und langjährige Leiter der Kresslesmühle, geht zum Jahresende in den Ruhestand.

„Die konzeptionelle Ausrichtung der Mühle ist klar“

Aus Sicht der Grünen Fraktion sollte die inhaltliche Arbeit der Kresslesmühle und anderer städtischer oder städtisch bezuschussten Einrichtungen wie das Projektbüro für Frieden und Interkultur neu definiert werden. Die personelle Zäsur müsse die Stadt nutzen, „um eine klare und nachvollziehbare Aufgabenbeschreibung und Konzeption zu erstellen. Es geht hier immerhin um 200.000 Euro Zuschuss.“ Der Kulturreferent sei in der Pflicht, „eine inhaltliche Debatte anzustoßen und zu einem Ergebnis zu bringen.“ Erstaunt reagierte die Beiratsvorsitzende der gGmbH des Kulturhauses über den Vorstoß der Grünen. „Die konzeptionelle Ausrichtung der Mühle ist klar“, so Ursula Baier Pickartz zur DAZ. Baier Pickartz bestätigte, dass neu ausgeschrieben werde müsse und dass der für Ruiles Nachfolge vorgesehene Verhandlungspartner in letzter Sekunde absprang, aber nicht wegen mangelnder konzeptioneller Ausrichtung der Kresslesmühle. Von anderer Stelle wurde darauf hingewiesen, dass es zwischen der Stadt und dem Kulturhaus Kresslesmühle einen Vertrag gibt, in dem das Konzept der Mühle klipp und klar dargestellt sei. „Wenn die Grünen ein anderes Konzept wollen, dann müssen sie dafür plädieren, dass die Stadt den Vertrag kündigt.“

Dass der Vertrag durchaus breite Interpretationsspielräume zulässt, ist die Auffassung von Johannes Althammer, Vorsitzender des Altstadtvereins und Mitglied bei Pro Augsburg. Es sei durchaus zutreffend, dass man darüber nachdenken müsse, wohin sich die Mühle in der Zukunft hin entwickeln solle. Es gebe wohl auch unterschiedliche Vorstellungen über die Fortführung der Mühle zwischen der gGmbH und dem Kulturreferat, so Althammer.