Leipzig kocht FCA ab
Der FC Augsburg verlor das Freitagspiel des 22. Spieltags der Fußball-Bundesliga beim Vizemeister RB Leipzig klar. Dayot Upamecano erzielte in der ersten Hälfte die Leipziger Führung (17.), Naby Keita erhöhte in der zweiten Halbzeit zum 2:0-Endstand für die Leipziger (70.), deren verdienter Sieg in keiner Phase der Partie in Gefahr geriet.
FCA-Trainer Baum nahm im Vergleich zum Heimspiel gegen Frankfurt einen Wechsel in der Startaufstellung vor: Rani Khedira ersetzte Jan Moravek und dieser Defensiv-Wechsel spielte Ralph Hasenhüttl in die Karten. RB-Trainer Hasenhüttl gelang mit seiner überraschenden Taktik nämlich ein Coaching-Coup: Leipzig stand tief und überließ dicht gestaffelt in der eigenen Hälfte den Augsburgern Raum und Zeit für den Spielaufbau, worauf der FCA nicht reagierte. So kam es phasenweise zu einer Scheinüberlegenheit der Augsburger, die mit Ballgeschiebe in der eigenen Hälfte (ohne ein Anlaufen der Leipziger) und mit langen Bällen der RB-Abwehr keine Probleme bereiteten.
Wenn man von der 7. Minute absieht, als Michael Gregoritsch nach einer flachen Flanke aus spitzem Winkel mit der Hacke verwerten wollte, aber Willi Orban anschoß, dann gelang es dem FCA in den ersten 30 Minuten nicht, aus den angebotenen Räumen heraus ein Spiel zu entwickeln, während der Leipziger-Fußballexpress von Minute zu Minute schneller ins Rollen kam: Timo Werner scheiterte an Marwin Hitz (16.). Eine Minute später sollte die Führung der Leipziger fallen: Hitz konnte einen Seitfallzieher von Yussuf Poulsen nur unzureichend abwehren und Dayot Upamecano hatte keine Mühe, das 1:0 zu realisieren (17.).
Nun schien es um den FCA bereits geschehen, denn nach vorne ging nichts mehr. Auf der rechten Seite war Heller abgemeldet und der fahrige Framberger war mit Timo Werner (mit großer Not) in der Abwehr beschäftigt. Max kam nicht in die Zweikämpfe und erwischte einen schwachen Flanken-Tag (ungenaue Ecken und blinde Flanken aus dem Halbfeld). Khediras Stärken sind im Spiel nach vorne überschaubar und von Baier kamen zu viele ungenaue Bälle. Caiuby war zu wenig im Spiel und musste zu oft lange Wege nach hinten gehen, weshalb der FCA ohne Entlastung in die Defensive gedrängt wurde. Hätte Martin Hinteregger, der bei jeder Ballberührung vom Leipziger Publikum ausgepfiffen wurde, nicht alles abgeräumt, was es abzuräumen gab, beziehungweise alles abgelaufen, was es abzulaufen gab, hätte der FCA die Partie bereits in der ersten Halbzeit verschenkt.
Erst in der 34. Minute fand der FCA wieder einen Weg in den Sachsen-Strafraum: Ja-Cheol Koo spielte Gregoritsch frei, doch der Österreicher musste mit seinem schwachen rechten Bein abschließen – und traf den Ball nicht richtig. Eine Riesenchance aus dem Nichts! (33.). Wenig später war Hitz nach einem Werner-Solo über den halben Platz aufmerksam und parierte den Werner-Schuss aus spitzem Winkel. Mit dem 0:1-Rückstand zur Halbzeitpause konnte der FCA zufrieden sein.
Leipzig in jeder Hinsicht überlegen
In Hälfte zwei fügte sich der FCA in das Spiel der Leipziger und schien sich trotz des knappen Rückstands mit der Niederlage abzufinden. Es waren nur noch die wesentlich agileren Leipziger am Drücker. Kevin Kampl versuchte Hitz aus der Distanz zu überwinden, aber der FCA-Keeper war auf dem Posten (47.). Dann wurde Werner auf der rechten Seite frei gespielt und lief allein auf Hitz zu, der die eins zu eins-Situation mit einer Großtat für sich entschied (53.). In der Folge vergab RB weitere Chancen, die Führung auszubauen. So auch Bruma, der das Leder aus dem Rückraum in den rechten Winkel schlenzen wollte – drüber (60.). Und plötzlich musste sich Péter Gulácsi lang machen, weil ausgerechnet Daniel Baier mit einem Hammer aus rund 30 Metern, abzog (67.). Der FCA schien nach vorne zu schablonenhaft und unbeweglich und wurde schließlich für diesen pomadigen Auftritt bestraft: In der 70. Minute wollte Naby Keita einen Freistoß über die Mauer des FCA schlenzen und Martin Hinteregger fälschte den Ball mit dem Kopf unhaltbar ab.
In der Schlussphase bäumte sich der FCA zwar noch ein wenig auf, doch RB Leipzig war einem dritten Treffer stets näher als der FCA dem Anschlusstreffer. Am kommenden Sonntag (15.30 Uhr) trifft der FCA zu Hause auf den VfB Stuttgart.
FCA: Marwin Hitz; – Raphael Framberger; Martin Hinteregger; Kevin Danso; Philipp Max; – Ja-Cheol Koo; Rani Khedira; Daniel Baier; Francisco da Silva Caiuby; Marcel Heller; – Michael Gregoritsch;
Eingewechselt: Jan Moravek (87.); Jonathan Schmid (46.); Sergio Córdova (76.);
Ausgewechselt: Francisco da Silva Caiuby (87.); Marcel Heller (46.); Michael Gregoritsch (76.); –
Auswechselbank: Andreas Luthe (TW); Christoph Janker; Gojko Kacar; Shawn Parker;
Tore:
0:1 Dayot Upamecano (17.)
0:2 Naby Deco Keita (70.)