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Sonntag, 24.11.2024 - Jahrgang 16 - www.daz-augsburg.de

Linke: Süßmair erklärt Parteiaustritt

Der ehemalige Bundestagabgeordnete und aktuelle Augsburger Stadtrat, Alexander Süßmair, ist aus der Partei Die Linke ausgetreten. Dies gab Süßmair heute Nachmittag bekannt.

Alexander Süßmair

Alexander Süßmair


Als “Hauptbewegggrund” gibt Süßmair die “innere Verfasstheit in der Partei” an, “insbesondere der Umgang miteinander, auch persönlich mit mir, und zum Teil auch politische Inhalte und die strategische Ausrichtung der Partei in den letzten Jahren” hätten Süßmair zu diesem Schritt veranlasst. – “Der Wille und die gelebte Realität, insbesondere aus den ersten Jahren während und nach der Gründung der Partei DIE LINKE, gemeinsam eine andere Politik zu vertreten und die gesellschaftlichen Verhältnisse für die Menschen zu verbessern, dabei miteinander solidarisch und menschlich umzugehen, ist inzwischen einem rücksichtlosen und unsolidarischen Umgangen gewichen, bei dem es nur noch um politische Macht, Posten und Mandate geht”, so Süßmair in seiner heutigen Presseerklärung.

Hintergrund der Kränkung könnte die verlorene Wahl zur Nomininierungsaufstellung zur Direktkandidatur für den Bundestag darstellen. Süßmair verlor gegen Frederik Hintermayr. Schon seit einger Zeit beteilige er sich nicht mehr bei der Parteiarbeit und sähe sich zurecht in der internen Hierarchie des kapp 200-köpfigen Augsburger Kreisverbands weit abgeschlagen, wie es aus Parteikreisen heißt.

Süßmair sitzt seit 2008 im Augsburger Stadtrat. Den Höhepunkt in seiner politischen Laufbahn erlebte er 2009, als er in den Bundestag gewählt wurde. Süßmair gilt als hervorragender Redner. Für Parteifreunde kam sein Austritt überraschend. Bis 2020 wird Süßmair als parteiloser Stadtrat weiterhin der Ausschussgemeinschaft angehören. Mit Otto Hutter wird somit nur noch ein Linker Stadtrat im Augsburger Rathaus vertreten sein.

Zusammen mit Süßmair haben nun neun Stadträte ihre Parteien verlassen, für die sie ursprünglich in den Augsburger Stadtrat einzogen. Das sind 15 Prozent der Sitze im Augsburger Stadtrat. Die AfD verlor drei Stadträte, ebenso die CSM, die gar nicht mehr im Stadtrat vertreten ist, aus Pro Augsburg trat Peter Grab aus, aus der FDP Markus Arnold.