Majestäten und Königliche Hoheiten
Seit gestern ist im Augsburger Maximilianmuseum die Ausstellung “Friedlicher Drache – Textilkunst aus dem Königreich Bhutan” zu sehen. Zur Eröffnung gaben sich Ihre Königliche Hoheit Herzog Franz von Bayern und Ihre Majestät, Königin Ashi Sangay Choden Wangchuck von Bhutan die Ehre.
Der festliche Nachmittag begann im Augsburger Rathaus. Dort trug sich Königin Ashi Sangay Choden Wangchuck ins goldene Buch der Stadt ein. Im anschließenden Festakt im Goldenen Saal vor 150 geladenen Gästen aus Kultur, Politik und Gesellschaft brachte OB Dr. Kurt Gribl seine Freude über den hohen Besuch aus den fernen Königreich Bhutan zum Ausdruck, das mit den einzigartigen Kunstwerken seiner traditionellen Textilkunst gleichsam “diplomatische Beziehungen” mit der traditionsreichen Textilstadt Augsburg aufnehme. Alltagstraditionen, Kunst und Religion seien in diesen textilen Kunstwerken in einzigartiger Weise miteinander verknüpft, die Exponate ein Spiegel der gesamten bhutanesischen Kultur und Tradition, ein wahres Weltkulturerbe.
Dasho Penden Wangchuk, bhutanischer Minister für Inneres und Kultur, bedankte sich für den herzlichen Empfang. Die Ausstellung markiere die internationalen Feierlichkeiten aus Anlass des glücklichen Ereignisses der Krönung Seiner Majestät, Jigme Khesar Namgyel Wangchuck, zum fünften König von Bhutan, des hundertjährigen Jubiläums des Königreiches Bhutan sowie des erfolgreichen Übergangs zu einer vollwertigen parlamentarischen Demokratie in diesem Jahr. Zur Webkunst führte er aus, dies sei ein traditionelles Handwerk, das von Mutter zu Tochter, von Familie zu Familie weitergegeben wird. Die bhutanische Webkunst sei nicht auf Museen beschränkt, sondern lebendige Tradition, die sich in sämtlichen Bereichen des täglichen Lebens wiederfindet. Das Weberhandwerk stelle somit das Herzstück des Landes dar und pflege die Bande mit der Vergangenheit.
Dr. Christof Trepesch, Leiter der Augsburger Kunstsammlungen und Museen, gab anschließend Detailerläuterungen zum Land Bhutan und zur Ausstellung. Im Himalayastaat Bhutan, etwa so groß wie die Schweiz und zu 80% über 2000 Meter hoch gelegen, leben 750.000 Einwohner. Über 70 Prozent der Bevölkerung sind buddhistischen Glaubens. Bhutan vollziehe derzeit den Übergang zu einer parlamentarischen Demokratie. Traditionelle Gewänder würden bis heute das öffentliche Leben auf den Straßen Bhutans prägen. Sie würden von Kindern als Schuluniformen und von Beamten als Arbeitskleidung ebenso getragen wie bei feierlichen Anlässen wie dem heutigen.
Nach dem Festakt im Rathaus bewegte sich der königliche Tross nebst Ehrengästen ins Maximilianmuseum zur Eröffnung der Ausstellung. Diese zeigt 40 textile Arbeiten, darunter Beispiele der beiden bhutanischen Landestrachten, Gho und Kira sowie religiöse Rollbilder aus dem 17. Jh., die zu bestimmten Anlässen von den Klostermauern herabgehängt werden. Eigens für die Festgäste gab es eine Web-Vorführung einer bhutanischen Weberin. Dr. Tilo Grabach, wissenschaftlicher Assistent am Museum, erläuterte hierzu, dass allein das Weben von 20 cm Stoff zwei Wochen in Anspruch nehme. Buttertee und Safranreis und ein Rahmenprogramm mit bhutanischer Musik und Tänzen im Innenhof des Maximilianmuseums rundeten das Zeremoniell ab.
Die Ausstellung “Friedlicher Drache – Textilkunst aus dem Königreich Bhutan” ist bis 15. Februar 2009 im Augsburger Maximilianmuseum in der Philippine-Welser-Straße 24 zu sehen.
Kira:
Die bhutanische Damenrobe ist die Kira, ein rechteckiges Tuch von ca. 1,5 Meter Breite und bis zu drei Meter Länge, das um den Körper geschlungen und an der Schulter mit einer Brosche, der Koma, zusammengehalten wird. Die Taille wird von einem Gürtel umgeben. Die Herstellung einer solchen Kira dauert mehr als 2 Jahre, wodurch dieses Kleidungsstück schon einen ganz besonderen Wert erhält.
Gho:
Die bhutanische Herrenrobe ist der Gho, ein fast bodenlanges Jackenteil, das mittels eines gewebten Gürtels auf die gewünschte Länge gebracht werden kann und unterhalb des Gürtels vorne und hinten zu einer Tasche eingeschlagen wird, in der traditionell Essutensilien und ein Messer mitgeführt wurden.
Die bhutanische Damenrobe ist die Kira, ein rechteckiges Tuch von ca. 1,5 Meter Breite und bis zu drei Meter Länge, das um den Körper geschlungen und an der Schulter mit einer Brosche, der Koma, zusammengehalten wird. Die Taille wird von einem Gürtel umgeben. Die Herstellung einer solchen Kira dauert mehr als 2 Jahre, wodurch dieses Kleidungsstück schon einen ganz besonderen Wert erhält.
Gho:
Die bhutanische Herrenrobe ist der Gho, ein fast bodenlanges Jackenteil, das mittels eines gewebten Gürtels auf die gewünschte Länge gebracht werden kann und unterhalb des Gürtels vorne und hinten zu einer Tasche eingeschlagen wird, in der traditionell Essutensilien und ein Messer mitgeführt wurden.