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Donnerstag, 09.01.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

ÖPNV: Unbefristeter Streik rückt näher

Ein unbefristeter Streik im Augsburger Nahverkehr rückt nach Angaben der Gewerkschaft ver.di immer näher. Die Tarifkommission hat das letzte Arbeitgeberangebot abgelehnt und das Scheitern der Verhandlungen beschlossen.

„Streik fast unvermeidbar“, kommentierte gestern der Augsburger ver.di-Vertreter Hans Blöchl. Die vorgeschlagenen Lohnerhöhungen mit einer langen Laufzeit von über 2 Jahren hätten im Fahrdienst und auch in den Werkstätten kaum reale Lohnsteigerungen bedeutet. Vor allem die geringe Erhöhung von 2,4 Prozent im Juli 2010, verbunden mit einer Arbeitszeitverlängerung auf 39 Stunden, sorgte für großen Unmut bei den Vertretern aus den Betrieben. „Wir arbeiten schon am Limit und nun sollen wir praktisch ohne Ausgleich noch länger arbeiten, das ist nicht zu akzeptieren“, war die Meinung in der ver.di-Tarifkommission.

„Es kann sehr lange dauern“

Für Augsburg bedeutet das nun die Einleitung der Urabstimmung und die definitive Streikvorbereitung. Die Urabstimmung in Augsburg wird vom kommenden Donnerstag an bis zum Samstag durchgeführt. 75% müssen für Streik stimmen. ver.di rechnet mit einer großen Zustimmung von mindestens 90% zum Arbeitskampf. Das Ergebnis wird für Bayern insgesamt festgestellt, eine örtliche Auswertung ist nur intern vorgesehen.

Ab Mitte kommender Woche müssen dann die Augsburger mit unbefristeten Streiks bei Bussen und Straßenbahnen rechnen. Es gehe aber nicht gegen die Fahrgäste, sondern in erster Linie darum, die Arbeitgeber zu zwingen, ein weitaus besseres Angebot vorzulegen. „Sonst kann es sehr lange dauern, bis es zu einer Einigung kommt!“ meint Hans Blöchl.