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Donnerstag, 09.01.2025 - Jahrgang 17 - www.daz-augsburg.de

Ottostraße: Grüne fordern drastische Umplanung

Die Grünen Landtagsabgeordneten Christine Kamm und Reiner Erben kritisieren via Pressemitteilung den bisherigen Umgang mit den Plänen für die Asylbewerberunterkunft in der Ottostraße durch die Regierung von Schwaben und die Stadt Augsburg.

Reiner Erben

Reiner Erben


„Obwohl die Diskussion über Veränderungen in der Flüchtlingspolitik im Landtag über Jahre lief, wurden in Augsburg nach altem CSU-Denken Fakten geschaffen für eine große Unterkunft mit zunächst 190 Plätzen. Die Größe der Unterkunft musste seit Januar 2013 feststehen, denn damals wurde der Bauantrag genehmigt“, so der Grüne Stadtrat und Landtagsabgeordnete Reiner Erben, der auf seine Anfrage im Landtag verweist. Die genauere Planung des Gebäudes in der Ottostraße werde ebenfalls bei der Beantwortung des Antrages ersichtlich, so Erben. Pro Stockwerk sollen zirka 60 Personen untergebracht werden. „Ärgerlich ist, dass es einstimmige Resolutionen des Augsburger Stadtrats gegen Sammelunterkünfte gibt und der CSU-Oberbürgermeister die dezentrale Unterbringung dennoch nicht einfordert und die Planungen der Regierung von Schwaben unkommentiert laufen ließ“, so Erben, der die Auffassung vertritt, dass das Projekt in der Ottostraße nur weiterverfolgt werden könne, „wenn es deutlich verkleinert und drastisch umgeplant wird.“ Ansonsten würden Konflikte drohen und eine Atmosphäre entstehen, die die Menschen auf Dauer krank mache.

„Etwas besseres verdient als eine Kartoffel“

Augsburgs Oberbürgermeister Kurt Gribl konterte die Argumentationsführung der Stadtratsopposition mit der Notwendigkeit des Handelns. Als über Thematik in der Mai-Sitzung des Stadtrates diskutiert wurde, erinnerte Gribl daran, dass der Stadtrat im Dezember 2012 eine Unterbringung von Asylbewerbern im Hintermayr-Stift abgelehnt habe. Seitdem sei kein einziger Vorschlag seitens der Parteien eingegangen, so Gribl damals. „Sie verhalten sich wie jemand, der ein hungerndes Kind wegschickt, weil es etwas besseres verdient hat als eine Kartoffel.“