Rechts macht mobil, Augsburg hält dagegen
Am vergangenen Donnerstag hat die NPD eine Kundgebung für den morgigen Dienstag, 3. September, in Augsburg angezeigt. Unter dem Motto „Asylflut und Eurowahn stoppen“ will die als rechtsextremistisch eingestufte Partei an diesem Tag um 16 Uhr auf ihrer „Deutschlandfahrt“ in der Augsburger Innenstadt auftreten.
NPD-Kundgebung im Juli 2013 in Gersthofen
Das Bündnis für Menschenwürde Augsburg-Schwaben e.V. ruft gemeinsam mit der Stadt Augsburg dazu auf, auch bei dieser Provokation nicht zuzusehen. Die Friedensstadt müsse „zeigen, dass für braunes Gedankengut kein Platz auf unseren Straßen ist“. Für den 3. September sind ab 15:30 Uhr friedliche Gegenaktionen geplant. Details stehen noch nicht fest, werden aber im Laufe des heutigen Montags bekannt gegeben und auch auf der Seite www.buendnis-fuer-menschenwuerde.de veröffentlicht. Auch der Integrationsbeirat im OB-Referat der Stadt Augsburg ruft „alle Augsburgerinnen und Augsburger dazu auf, den Protest gegen die Kundgebung der NPD zu unterstützen“ und fordert sie auf, „Gesicht für ein buntes und vielfältiges Augsburg“ zu zeigen.
Auch die „Bürgerbewegung pro Deutschland“ kommt
Doch damit nicht genug: Schon wenige Tage später, am kommenden Samstag, 7. September, will die Gruppierung „Bürgerbewegung pro Deutschland“ im Rahmen ihrer so genannten „Deutschlandtour“ eine Versammlung in Augsburg durchführen. „pro Deutschland“ mit Sitz in Berlin ist aus den islam- und fremdenfeindlichen Vorläufern „pro Köln e.V.“ und „pro NRW“ entstanden. Die Gruppierung ist immer noch mit diesen als rechtsextrem eingestuften Organisationen personell sowie vor allem inhaltlich verbunden (Quelle: Verfassungsschutzbericht des Landes Nordrhein-Westfalen über das Jahr 2012). Unter dem bewusst diffamierenden Motto „Zuwanderung stoppen – Islamisierung verhindern“ will die Gruppierung nun auch in Augsburg provozieren und Aufmerksamkeit in den Medien erlangen. So sind die angemeldeten Orte der Veranstaltung vor dem „Islamischen Verein“ (Fuchswinkel) und dem Infoladen „Ganze Bäckerei“ (Reitmayrgäßchen) offenkundig dazu ausgesucht worden, Konflikte hervorzurufen.
Protest gegen die Anwesenheit von Rechtsextremen
„Die Anfeindungen gegen Einrichtungen in unserer Stadt“, so formuliert es das Bündnis für Menschenwürde Augsburg Schwaben e.V, „richten sich nicht nur gegen die Menschen, die hier leben und arbeiten, sondern im Kern gegen die Grundwerte und -rechte unserer Demokratie.“ Solidarität sei gefordert, „wo Augsburgerinnen und Augsburger ausgegrenzt und Opfer diskriminierender Parolen und Aktionen werden sollen. Nur zusammen bilden wir alle eine lebendige und vielfältige Stadt. Eine Stadt, für die es sich lohnt, zusammenzustehen.“ Das Bündnis ruft „alle Bürgerinnen und Bürger auf, erneut gegen die Anwesenheit von Rechtsextremen in unserer Stadt zu protestieren.“ Treffpunkt für friedliche Gegenaktionen ist am Samstag, 7. September, am Stephansplatz. „Anschließend spazieren wir am Fuchswinkel vorbei Richtung Reitmayrgäßchen.“ Unterzeichnet ist der Aufruf von Oberbürgermeister Kurt Gribl sowie dem Bundestagsabgeordneten Heinz Paula.
Nähere Informationen: www.buendnis-fuer-menschenwuerde.de oder Tel. 0821 30127.