Nach einem wilden Spiel verliert der FC Augsburg beim VfB Stuttgart
Nach einem wilden Spiel verliert der FC Augsburg beim VfB Stuttgart vor 55.785 Zuschauern mit 3:2. Die Tore erzielten Hahn (6.) und Gregoritsch (45.) für den FCA. Für den VfB trafen Anton (44.), Marmousch (79.) und Tiago Tomas (85.).
Nach einem Fußballspiel, das mit einem leidenschaftlich anstürmenden VfB Stuttgart einen späten und verdienten Sieger fand, lässt sich der FCA im Umkehrschluss als eine Mannschaft bezeichnen, die sich in vielerlei Hinsicht diese Niederlage „erarbeitet“ hatte.
Das Match beginnt mit einer merkwürdigen Aufstellung (Dorsch auf der Bank), setzt sich fort mit nicht weniger merkwürdigen Auswechslungen und einer Taktik, die wenig mit Taktik zu hatte, sondern mit Coachingfehlern und der Charakterschwäche eines Teams, dessen Spielverhalten an die italienische Schule der 70er Jahre erinnert.
Nach der schnellen Führung igelte sich der FCA im eigenen Sechszehner ein, presste nicht mehr, spielte kaum noch nach vorne und überließ das Spielen den Stuttgartern, die wegen Pech und Unvermögen ihre zahlreichen Abschlüsse nicht in Tore ummünzen konnten. Dass der FCA bis zur 44. Minute seine Führung verteidigen konnte, lag aber auch an Reese „the wall“ Oxford, der überragende Abwehrspieler in Reihen des FC Augsburg.
Nach dem hochverdienten Ausgleich der Schwaben spielte der FCA in Halbzeit eins seinen zweiten strukturierten Angriff und konnte prompt wenige Sekunden vor Halbzeitpfiff wieder in Führung gehen: Arne Maier hatte Gregoritsch schön freigespielt und der Österreicher verstand es, aus 14 Metern überlegt einzunetzen.
Nach der Pause hörten die Augsburger phasenweise das Fußballspielen auf und droschen die Bälle nur noch unkontrolliert nach vorne, während der VfB eine Angriffswelle nach der anderen ritt, ohne jedoch wirkliche Chancen zu generieren. Als die 3000 mitgereisten Augsburger Fans anfingen, an einen Augsburger Sieg zu glauben, zirkelte Omar Marmous einen Freistoß über die Mauer zum 2:2 Ausgleich (79.). – Und wieder sortierte sich der FCA nach vorne und kam abermals zu einer Topchance: Hahn zirkelt einen Kopfball nach einer Iago-Flanke an die Querlatte, der Nachschuss von Zeqiri wurde geblockt.
In der Schlussphase investierte die Heimmannschaft mehr und gemäß eines klassischen Drehbuchs erzielte der VfB Stuttgart den hochverdienten Siegtreffer gegen einen FC Augsburg, der über weite Strecken wenig Zugriff auf das Spiel hatte. Kurz vor Schluss vereitelte der in der 86. Minute (!) eingewechselte Dorsch mit einer großartigen Torhüteraktion das 4:2 der Stuttgarter. Apropos Torhüter: Erneut patzte Augsburgs Keeper Gikiewizc zweimal schwer, ohne dass das Folgen gehabt hätte. Ob der Freistoß zum 2:2 für einen guten Torhüter haltbar gewesen wäre? Nun ja, zumindest darf diese Frage gestellt werden.
Ein Spielbericht von Udo Legner folgt.